Marl. Schalke spielte beim 0:0 gegen den FC Twente mit Viererkette - und überzeugte. Sagte auch Kapitän Kenan Karaman.
Es wäre nicht ungewöhnlich gewesen, wenn Trainer Karel Geraerts vom Zweitligisten FC Schalke 04 seine beste Elf in seiner bevorzugten Taktik im Test gegen Champions-League-Qualifikant FC Twente aufs Feld geschickt hätte. Die Saison beginnt in zehn Tagen, es war eine der letzten Gelegenheiten, die Top-Formation einspielen zu lassen. So gab es nach dem 0:0 in Marl und einer durchaus beachtlichen Schalker Leistung Gesprächsbedarf - denn Geraerts hatte sein Team umgebaut.
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Vor allem Kapitän Kenan Karaman, der in der ersten Hälfte auf dem Platz gestanden hatte, sorgte mit einer Aussage für Verwunderung. Die Schalker hatten bisher in jedem Spiel der seit viereinhalb Wochen andauernden Vorbereitung auf das 3-5-2-System gesetzt, auf eine Dreierkette in der Abwehr. Es ist Geraerts‘ Lieblingssystem, erfordert aber viel Übung. Nun, mit der klassischen 4-2-3-1-Strategie, gelang S04 aber eine der besten Leistungen.
Schalke-Kapitän Karaman: „4-2-3-1 musst du nicht groß ausprobieren“
Karaman, der auf der Zehner-Position zum Einsatz gekommen war, erklärte das so: „Das, was wir heute gespielt haben, liegt mir eher. Wir haben im Gegensatz zu den vergangenen Testspielen mehr Torchancen kreiert, sind häufiger in den Sechzehnmeterraum gekommen - und das über beide Seiten, die doppelt besetzt waren.“ Fordert Karaman so kurz vor dem Start gegen Eintracht Braunschweig (3. August) eine Änderung der Strategie? Wurde gar falsch trainiert?
So formulierte es der 30-Jährige nicht. „4-2-3-1 ist ein System, das jeder von uns schon einmal gespielt hat. Das musst du nicht groß ausprobieren“, sagte er und formulierte einen Satz, den Geraerts in Marl ähnlich aussprach: „Egal ob mit Dreier- oder Viererkette: Der Trainer hat eine Philosophie, unabhängig vom System.“ Wie diese aussieht, verriet Geraerts: „Wir wollen viel Bewegung im Spiel sehen, schnelle Ballzirkulation, viel Tiefe - unabhängig davon, ob wir mit einer Dreier- oder Viererkette spielen.“ Für die taktische Umstellung hätte er sich entschieden, um „zu sehen, dass wir nicht nur einen A-Plan haben, sondern auch einen B-Plan.“
Schalke lässt zwei Großchancen liegen
Mit der Leistung des Teams waren beide sehr zufrieden - Trainer und Kapitän. Geraerts bemängelte die Chancenauswertung, für die Schalker wäre ein Sieg möglich gewesen. Stürmer Sebastian Polter vergab in der zweiten Hälfte zwei große Tormöglichkeiten. „Die Effizienz muss besser werden“, sagte Geraerts. Karaman lobte: „Wir haben gut hinten rausgespielt, vorne Druck gemacht, wir standen kompakt. Ich bin echt zufrieden mit diesem Test.“
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