Essen. Borussia Dortmund hat beim 1. FSV Mainz 05 verloren. Nach dem 1:3 gab es einmal mehr scharfe Kritik von TV-Experten. Vor allem am Trainer.

Häme und Kritik von Dietmar Hamann ist Borussia Dortmund gewohnt. Erwartbar: Der Sky-Experte knüpfte sich den BVB auch nach dem 1:3 der Schwarz-Gelben beim 1. FSV Mainz 05 vor. Wie schon nach dem 1:2 in Augsburg war Trainer Nuri Sahin das Ziel seiner Schimpf-Tiraden. Sein Kollege Erik Meijer hatte zudem neben Rotsünder Emre Can einen weiteren Schuldigen für die Niederlage bei den Rheinhessen ausgemacht.

Sowohl Trainer Sahin, als auch die BVB-Profis Nico Schlotterbeck und Julian Brandt hatten betont, dass der Platzverweis eine Mitschuld an der Pleite hatte. Doch Experte Hamann wollte das nicht gelten lassen. „Man hätte mal fragen sollen, was in Stuttgart (1:5, Anm.d.Red.) los war. Da waren sie mit voller Kapelle.“  Die lange Phase in Unterzahl wollte er also nicht gelten lassen.

Für BVB-Verteidiger Emre Can ist das Spiel in Mainz nach dem Platzverweis vorzeitig zu Ende
Für BVB-Verteidiger Emre Can ist das Spiel in Mainz nach dem Platzverweis vorzeitig zu Ende © Getty Images | Alex Grimm

Sahin beschwerte sich zudem über die verletzungsbedingt dünne Personaldecke seiner Mannschaft („Wir gehen auf der letzten Rille“). Auch das wollte Hamann nicht hören: „Mit solchen Ausreden gibst du den Spielern Alibis.“ Eine Mannschaft wie der BVB müsse auch mit lediglich zwölf gesunden Spielern in der Lage sein, drei Partien in einer Woche zu absolvieren. „Die Spieler haben Eistonnen und ihre Milchshakes“, wies der frühere Liverpool-Star bei Sky auf die Regenerationsmöglichkeiten der Profis hin.

Vielmehr forderte er ein Umdenken bei den Dortmundern. Jeder Spieler solle in den Spiegel schauen und sich fragen, ob sie alles für den Verein tun oder nicht. Aktionen wie eine Aussprache mit Fans nach dem Spiel seien nicht hilfreich: „Was soll Marcel Sabitzer da sagen? Die sollen 95 Minuten auf dem Platz zeigen, was ihnen der Verein bedeutet.“

BVB: Heftige Kritik auch an Felix Nmecha

Erik Meijer hatte im Studio zugehört, und er erweiterte seine Kritik. Der Niederländer nahm Mittelfeldspieler Felix Nmecha in die Pflicht, prangerte dessen Verhalten beim ersten Mainzer Treffer an. Nmecha, der für Emre Can in die Innenverteidigung gerückt war, hatte in Meijers Augen zu passiv agiert und unnötig lange auf der Torlinie verharrt. „Da wird eine Anzeige in die Zeitung kommen: ‚Fußballverein sucht Innenverteidiger‘“, mutmaßte der 55-Jährige und schloss einen Vergleich an: „Da wäre ich sogar auf dem Schulhof hingegangen, um dem Torwart zu helfen.“

Meijer, gerade in Rage, zielte mit seiner Kritik auch auf Trainer Sahin: „Er ist höflich und nett im Interview, aber das hilft ja nichts. Weißt du, was hilft? Die Analyse, die da ist. Platz 16 in der Auswärtstabelle. Das ist grausam für Borussia Dortmund.“