Dortmund. Jahrelang war der BVB die klare Nummer 2 in Deutschland. Doch die Konkurrenz hat aufgeholt und ist gefestigter als zuvor. Ein Kommentar.

Es hat in den zurückliegenden gut zehn Jahren immer mal wieder Klubs gegeben, die am Status von Borussia Dortmund als zweiter Kraft des deutschen Fußballs rüttelten, immer mal wieder gab es Geraune von einer Wachablösung. Mal war das der VfL Wolfsburg (wirklich!), mal Borussia Mönchengladbach (wirklich!!) mal der FC Schalke 04 (wirklich!!!). Meist waren die vermeintlichen Konkurrenten schnell wieder abgeschmiert, das muss man im Hinterkopf haben, wenn man auf die aktuelle Lage schaut.

Und doch wird man zu dem Schluss kommen, dass diese Lage den Dortmundern einige Gründe zur Besorgnis liefert. Erneut wird kräftig am Status quo gerüttelt und das ungünstigerweise von vergleichsweise vielen Herausforderern gleichzeitig, die auch noch vergleichsweise potent und gefestigt erscheinen. Gut, der VfB Stuttgart und Eintracht Frankfurt müssen erst noch nachweisen, wie stabil sie wirklich sind, aber auch in diesen Klubs steckt eine Menge Potenzial, begünstigt durch eine leidenschaftliche Anhängerschar, ein wirtschaftlich starkes Umfeld und kluge Entscheidungsträger.

Eine noch stärkere Bedrohung für den Status des BVB ist natürlich Meister Bayer Leverkusen, wo es sportlich zwar nicht ganz so rund läuft wie in der Vorsaison, wo aber immer noch ein sehr starker Kader in Kombination mit einer guten Vereinsführung und einem kerngesunden Klub auch in der Zukunft starke Leistungen versprechen. Und da ist natürlich RB Leipzig, längst etabliert in der Bundesliga-Spitzengruppe, regelmäßiger Champions-League-Teilnehmer und daher auch finanziell deutlich herangerückt.

Für den BVB heißt es gegen RB Leipzig: verlieren verboten

Dortmund hat zwar weiter einen wirtschaftlichen Vorsprung, aber auch so manchen Nachteil – in Teilen auch das eigene Stadion, das zwar dank seiner Größe gewaltige Einnahmen garantiert, das aber auch wegen seines Alters hohe laufende Kosten produziert, während Leipzig und Leverkusen eine Spielstätte zu günstigen Konditionen gestellt bekommen. Ein sportlicher Vorsprung ist aktuell gar nicht auszumachen – auch weil die Konkurrenz zuletzt mit größerem Erfolg vielversprechende Spieler lockte und entwickelte, was doch eins Dortmunder Markenkern war.

Dortmunds Spiel gegen RB Leipzig am Samstag wird nun noch keine endgültige Antwort darauf liefern, ob diesmal wirklich eine Wachablösung bevorsteht, aber eine Niederlage sollte der BVB tunlichst vermeiden – sonst würde der Rückstand nicht nur auf RB, sondern auch auf die Champions-League-Plätze bedrohlich groß.