Budapest. Macht Keven Schlotterbeck seinem Bruder Nico bald in der Nationalmannschaft Konkurrenz? Der Dortmunder antwortet schlagfertig.
Spielen möglicherweise bald zwei Schlotterbecks in der deutschen Nationalmannschaft? Durch die guten Leistungen von Keven Schlotterbeck im Trikot des FC Augsburg ist dieses Szenario inzwischen alles andere als unrealistisch. Bruder Nico Schlotterbeck hat es als Leistungsträger von Borussia Dortmund bereits zum Stammgast beim DFB-Team geschafft, war schon bei der Heim-EM im vergangenen Sommer dabei und kommt auf 17 Länderspiele.
Als der 24-jährige Innenverteidiger auf der heutigen DFB-Pressekonferenz nach einer möglichen Nominierung seines drei Jahre älteren Bruders gefragt wurde, war er um einen schlagfertigen Spruch nicht verlegen. „Sein größtes Problem ist, dass er einen guten Konkurrenten hat in der Nationalmannschaft“, sagte Schlotterbeck mit einem Schmunzeln, „sonst hätte ich dem Julian (Nagelsmann) gesagt, dass er da mal draufschauen soll.“
Nico Schlotterbeck: „Ich freue mich für meinen Bruder“
Natürlich meinte der BVB-Profi mit dem „guten Konkurrenten“ sich selbst – wohlwissend, dass auch sein Bruder linksfüßiger Innenverteidiger ist und deshalb wohl auf derselben Position in der Abwehr eingeplant wäre. Ganz ernstgemeint war die Ansage natürlich nicht – bei aller positionsbedingter Konkurrenz macht sich Nico für Kevens Nominierung stark: „Ich freue mich für meinen Bruder, er hat seit eineinhalb Jahren sehr gut performt in seinen Vereinen.“
„Vielleicht“, fuhr Schlotterbeck fort, „ergibt sich irgendwann mal die Chance. Das wäre natürlich ein großer Traum.“ Ein Traum, der in nicht mehr allzu großer Ferne zu sein scheint. Bereits in seinen eineinhalb Jahren beim VfL Bochum zählte Keven Schlotterbeck zu den Leistungsträgern und Wortführern. Der Revierklub konnte den Leihspieler aber nicht halten, stattdessen ging es gegen eine Ablöse von 2,5 Millionen Euro vom SC Freiburg nach Augsburg. Auch in der Fuggerstadt hat sich der ältere Schlotterbeck-Bruder den Status eines Unantastbaren erworben.
Nur eines der bisherigen zwölf Pflichtspiele verpasste der Abwehrmann verletzungsbedingt, in allen anderen stand er über die volle Distanz auf dem Rasen. Mit zwei Toren und einer Vorlage konnte er in der Bundesliga auch schon offensiv glänzen. Dass Schlotterbeck für manch einen noch etwas unter dem Radar fliegt, mag daran liegen, dass er nicht für Dortmund, Bayern oder Leipzig spielt, sondern eben beim FCA. Trotzdem: Bundestrainer Nagelsmann wird – um es mit den Worten des Bruders auszudrücken – da sicher „mal draufschauen“.