Augsburg/Dortmund. Borussia Dortmund arbeitet die nächste Auswärtsniederlage beim FC Augsburg auf. Sportchef Lars Ricken äußert sich zur Lage - und Sahin.

Auch am Tag danach war das 1:2 beim FC Augsburg das beherrschende Thema bei Borussia Dortmund. Der Klub arbeitete am Sonntag die dritte Niederlage im vierten Bundesliga-Auswärtsspiel auf. Es kriselt bei Schwarz und Gelb, die Probleme sind vielfältig.

„Wir befinden uns in der Liga in einer offensichtlich sehr herausfordernden Situation“, sagt der noch immer recht neue Sport-Geschäftsführer Lars Ricken im Gespräch mit dieser Redaktion. „Weder die Leistungen noch die Punkteausbeute spiegeln unser aller Anspruch wider - natürlich insbesondere auch nicht den der Spieler. Ich erwarte, dass sich jeder Einzelne die einfache Frage stellt, wie er seine individuelle Qualität, die ihn letztlich zum BVB gebracht hat, im Sinne der Mannschaft effektiv ausschöpft.“ Am Dienstag spielt der BVB im DFB-Pokal beim VfL Wolfsburg, es geht um den Einzug ins Achtelfinale. Ein Aus im Wettbewerb, in dem die Chancen auf einen Pokal am größten sind, wäre der nächste Nackenschlag in der noch jungen Saison.

FC Augsburg v Borussia Dortmund - Bundesliga
Fassungslos in Augsburg: BVB-Trainer Nuri Sahin muss die nächste Niederlage mitansehen. © Getty Images | Sebastian Widmann

BVB versucht Debatte um Trainer Nuri Sahin zu vermeiden

Im Fokus der Kritik steht dabei auch Trainer Nuri Sahin, der gleich nach Abpfiff in Augsburg von Mittelfeldspieler Julian Brandt und Sportdirektor Sebastian Kehl verteidigt worden war. „Ich vertraue dem Trainer zu 100 Prozent und zweifle auch nicht an ihm“, betonte Brandt. Kehl erwähnte lobend Sahins Akribie: „Daher marschieren wir gemeinsam weiter, wir stehen komplett dahinter.“ Eine Trainer-Debatte um den 36-Jährigen versuchen sie beim BVB, Sahins erster großer Station mit aller Macht zu verhindern. Das tat auch Ricken am Sonntag.

„Ich trage die sportliche Gesamtverantwortung - und sehe den Trainer mit seinem Team im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen mit der Mannschaft arbeiten. Das passiert gewissenhaft, konstruktiv und sehr intensiv“, sagte er. Doch Ricken, 48, ein Ur-Dortmunder und Klubidol, kann die Unruhe im Umfeld verstehen: „Viele Fans sind mit Recht sehr emotional, wenn sie sehen, dass wir wieder fast 80 Prozent Ballbesitz hatten, aber nur drei Mal aufs Tor geschossen haben - unsere Aufgabe ist es, nun pragmatisch Lösungen zu finden. Ich weiß, dass sich Nuri Sahin, sein Team und die sportliche Leitung vor dem wichtigen Wolfsburg-Spiel ausschließlich und voll und ganz darauf konzentrieren werden.“