Dortmund. Emre Can saß beim BVB-Sieg erst auf der Bank, später traf er per Strafstoß. Anschließend jubelte er so, dass dies Gesprächsbedarf auslöste.
Es sei nie schön, nicht zu spielen, gab Emre Can zu, als er nach dem turbulenten 4:2-Sieg des BVB über den 1. FC Heidenheim vor dem DAZN-Mikrofon stand. In dieser turbulenten Begegnung wurde der Kapitän erst in der 79. Minute für Julian Brandt eingewechselt. Dortmund musste zittern, weil Heidenheim zu diesem Zeitpunkt auf den 3:3-Ausgleich drängte. Dann aber gab es einen Handelfmeter, Can verwandelte sicher - und freute sich: provokant.
Der 30-Jährige hielt sich die Hand vor den Mund, ahmte zudem mit der Hand einen Mund nach, eine Art „Labergeste“. „Der Jubel war nicht an den Trainer gerichtet. Auch nicht an die echten Fans hier im Stadion. Sondern an die anderen“, erklärte Can. Mehr wolle er dazu nicht sagen, ergänzte er. Vermutlich wollte er sich über die Kritik beklagen, die immer wieder auf ihn einprasselt.
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BVB: Emre Can muss um seinen Platz kämpfen
Es wird aber, das lässt sich schon sagen, nicht so leicht für Emre Can, wieder zurückzukehren in die Dortmunder Startelf. Pascal Groß und Felix Nmecha bildeten das defensive Dortmunder Zentrum gegen Heidenheim, und in vielen Phasen schafften sie es immer wieder, die Heidenheimer zu umspielen, Angriffe durch die Mitte einzuleiten. „Wir haben das sehr, sehr gut umgesetzt. Pascal und Felix haben das super gemacht“, lobte Can.
Nuri Sahin sagte: „Es war keine Entscheidung gegen Emre. Er ist unser Kapitän. Wir haben eine extrem lange Saison. Und wir müssen die richtige Mischung finden.“
In jedem Fall gewann der BVB durch Tore von Donyell Malen (12.), Karim Adeyemi (17./41.) und eben Emre Can (90.+4) verdient 4:2 (3:1). Dortmund machte erst Spaß, musste dann gegen Heidenheim, das sich nie ergab, zittern. Ruhe kehrte erst ein, als Can traf - und so jubelte, dass er diesen Jubel anschließend begründen musste.