Dortmund. Felix Nmecha und der BVB: Wird das noch was? Eigentlich müsste der Mittelfeldspieler zur Spielweise des neuen Trainers passen. Eigentlich.
Vor einer Länderspielphase greift Bundestrainer Julian Nagelsmann immer zu seinem Smartphone, um denjenigen Bescheid zu geben, die er für die kommenden Begegnungen einplant; und es ist gerade so, dass es viele Dortmunder gibt, die auf einen Anruf hoffen. In der Theorie gehört dazu auch Felix Nmecha, 23 Jahre alt, im vergangenen Jahr der Königstransfer des BVB. Doch eingeladen wurde der Mittelfeldspieler schon lange nicht mehr.
Deswegen trainiert Nmecha auch in dieser Länderspielpause in Dortmund-Brackel. Seit über einem Jahr befindet sich sein Arbeitsplatz in diesem Vorort der 600.000-Einwohnerstadt, seit über einem Jahr wartet er auf den Durchbruch. Jedoch: Seine Leistungen bleiben rätselhaft.
BVB-Profi Felix Nmecha: „Das war neu für mich“
Eigentlich konnte der gebürtige Hamburger in der Vorbereitung nahezu reibungslos an seiner Form arbeiten, eigentlich müsste die neue Philosophie von Trainer Nuri Sahin, der Angriffe durchs Zentrum aufbauen möchte, zu dem Techniker passen. Trotzdem saß er in den ersten beiden Bundesligaspielen nur auf Bank, wurde beide Male eingewechselt. In Bremen musste Nmecha nach dem Platzverweis für Nico Schlotterbeck in der Verteidigung aushelfen. „Ich habe versucht, so gut wie möglich zu spielen. Das war neu für mich. Wir sind nicht zufrieden mit dem Spiel“, sagte er.
Nicht zufriedenstellend, so lässt sich auch die Entwicklung des einmaligen Nationalspielers beschreiben. 30 Millionen Euro hatte der BVB an den VfL Wolfsburg überwiesen, damit Nmecha im Sommer 2023 wechseln konnte. In Ansätzen hat er seitdem gezeigt, was die Verantwortlichen in ihm gesehen haben, dass er nämlich mit seinen feinen Drehungen und seinen großen Schritten das Mittelfeld im Alleingang überbrücken kann. Intern heißt es immer, dass man nur warten müsse, dann werde der Durchbruch folgen.
Felix Nmecha passt zur BVB-Idee von Nuri Sahin
Diese Fähigkeiten nähren die Hoffnung, dass es noch etwas werden könnte mit dem teuren Fußballer und Borussia Dortmund. Nuri Sahin benötigt für seine Spielidee ballsichere BVB-Profis im Zentrum. Nur müsste Felix Nmecha dazu seinen Hang zum Phlegma ablegen. Es braucht eine Kehrtwende, wenn er irgendwann einmal wieder von Julian Nagelsmann angerufen werden möchte.