Herning. Nach dem Dänen-Debakel wird das Italien-Spiel am Donnerstag für Deutschland zum Entscheidungsspiel. Diese Wege führen ins Viertelfinale.
Es wird heißer und heißer bei der Handball-WM: Am Sonntag beginnt im dänischen Herning bereits die Hauptrunde als zweite Turnierphase, in der sich auch Deutschland mit Bundestrainer Alfred Gislason für das Viertelfinale qualifizieren will. Wie kann dies dem Team um Weltklasse-Torhüter Andreas Wolff, dem bisher so glänzenden Spielgestalter Juri Knorr und dem erfolgreichsten Torschützen Renars Uscins gelingen? Dieser Weg führt Deutschland in die K.-o.-Runde, die ab Mittwoch, 29. Januar, im norwegischen Oslo ausgetragen wird.
Handball-WM: Wie kommt Deutschland ins Viertelfinale?
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Deutschland ist mit 4:0 aus der Vorrundengruppe B in die Hauptrunde gestartet, mitgenommen wurden die Siege gegen die Schweiz (31:29) und Tschechien (29:22). Die Gegner aus der Gruppe B in der zweiten Turnierphase: Olympiasieger und Titelverteidiger Dänemark (30:40), Überraschungs-Team Italien (Donnerstag, 18 Uhr/ZDF) und abschließend Tunesien (Samstag, 20.30 Uhr/ZDF).
Der WM-Modus in der Hauptrunde ist einfach, bei Punktgleichheit unter zweien oder mehreren Teams entscheiden diese Kriterien (in dieser Reihenfolge) über das Weiterkommen: Punkte in den Direktbegegnungen der punktgleichen Teams, Tordifferenz in den Direktbegegnungen, eigene Tore in den Direktbegegnungen, Tordifferenz aus allen Gruppenspielen, eigene Tore aus allen Gruppenspielen, das Los. Deutschland und Dänemark starten mit jeweils 4:0 Punkten in die Hauptrunde, Italien mit 2:2 Punkten, die Schweiz und Tschechien mit jeweils 1:3 Punkten und Tunesien mit 0:4 Punkten.
Handball-WM: Noch zwei Szenarien für ein Weiterkommen für Deutschland
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Wie kommt Deutschland nun also weiter in der Jyske Bank Boxen von Herning? Nach der Lehrstunde gegen Dänemark bleiben nur noch zwei Szenarien übrig:
Deutschland gewinnt gegen Italien: Obwohl Dänemark in der Neuauflage mit Deutschland für klare Verhältnisse in der Hauptrundengruppe gesorgt hat, behält das Gislason-Team weiter alle Zügel in der Hand. Ein Sieg über die Mannschaft des in Freiburg geborenen Torhüters Domenico Ebner wäre gleichbedeutend mit dem Einzug ins Viertelfinale, denn: Italien könnte wie Deutschland zwar am Ende auf 6:4 Punkte kommen, hätte aber den direkten Vergleich verloren. Tschechien ist schon raus aus dem Rennen um Platz zwei. Und seien wir mal ehrlich: Gewinnen Juri Knorr und Co. am Dienstag, könnte Dänemark anschließend gegen die Schweiz das DHB-Weiterkommen zum Fakt machen.
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Deutschland und Italien spielen unentschieden: Dann müsste es mit dem Teufel zugehen, dass Italien am Ende vor Deutschland landen würde. Denn: Deutschland käme mit dem zu erwartenden Sieg über Tunesien am Samstag auf 7:3 Punkte. Das Ebner-Team ebenfalls, würde es gegen die Schweiz gewinnen. Durch die Punkteteilung der beiden Kontrahenten im direkten Duell würde die Tordifferenz nach allen fünf Hauptrunden-Ergebnissen über Weiterkommen und Ausscheiden entscheiden. Favorit Deutschland steht gerade bei minus 1, der Herausforderer Italien bei minus 5. Sollte es nur einen so knappen Sieg gegen Tunesien geben, nachdem Italien zuvor hoch gegen die Schweiz gewonnen hätte, wäre das WM-Aus für Deutschland wohl auch verdient. Allerdings: Da Italien bereits um 15.30 Uhr spielt, weiß Deutschland gegen die Nordafrikaner (20.30 Uhr) schon, wie viele Tore fürs Weiterkommen benötigt werden. Nur für den Fall der Fälle: Ein Unentschieden gegen Italien und ein Sieg - egal in welcher Höhe - gegen Tunesien würden sicher reichen, falls die Schweiz noch gegen Dänemark und gegen Italien gewinnen sollte. Dann würde bei beiden 7:3-Teams der direkte Vergleich für Deutschland sprechen. Es soll ja nur erwähnt sein an dieser Stelle...