Dortmund. RB Leipzig hinkt in der Champions League hinterher - und hat doch große Ambitionen. Der Status des BVB in Deutschland bröckelt. Die Gründe.

Auf den ersten Blick ergibt sich ein Widerspruch zwischen den erfolglosen Auftritten von RB Leipzig in der Champions League und dem vielversprechenden Start in der Bundesliga. Null Punkte hat RasenBallsport nach zwei Königsklassen-Spieltagen, allerdings hat der Klub gegen Atlético Madrid und Juventus Turin verloren (kann passieren). Weiter geht es beim FC Liverpool, auch hier müssten bei einer Niederlage gegen den Premier-League-Tabellenführer nicht die Alarmglocken schrillen.

Und doch sind die Ansprüche in Leipzig gestiegen. Geschäftsführer Oliver Mintzlaff hat zuletzt gefordert, dass der Klub da sein müsse, wenn die Favoriten schwächeln. Was auch eine Botschaft an Trainer Marco Rose sein sollte, nämlich die, dass die Qualifikation für das Achtelfinale in der Chefetage als Pflichtaufgabe angesehen wird und eigentlich noch mehr erreicht werden soll.

Jürgen Klopp arbeitet bald für Red Bull.
Jürgen Klopp arbeitet bald für Red Bull. © dpa | Jon Super

BVB ist noch die Nummer 2 in Deutschland - noch

Und natürlich werden die hohen Ziele des ungeliebten Konkurrenten auch bei Borussia Dortmund wahrgenommen. Der BVB sieht sich weiterhin (zurecht) in der Rolle als Nummer zwei in Deutschland hinter dem FC Bayern. Dieser Status aber bröckelt. Als Gesamtkonstrukt hatte Red Bull genug Power und Ambitionen, um Jürgen Klopp als „Head of Global Soccer“ anzulocken.

Fünf namhafte Fußballvereine gehören zu dem Imperium des Getränkeherstellers. Das macht es möglich, zahlreiche Talente schon früh an sich zu binden und sie dann zwischen den einzelnen Standorten hin und her zu verleihen, sodass sie sich diese bestmöglich weiterentwickeln und ihren Marktwert steigern. Eigentlich gilt der BVB als Sprungbrett für Toptalente. Mittlerweile kann aber genauso RB Leipzig nachweisen, dass es einige vielversprechende Fußballer im Osten Deutschlands geschafft haben, für eine enorme Summe zu einem europäischen Spitzenverein zu wechseln.

RB Leipzig bleibt ein Marketingprodukt

RB Leipzig bleibt ein Marketingprodukt. Dies muss kritisiert werden. Sportlich ist da aber längst eine Macht erwachsen, deren Grenzen nicht ausgelotet sind. Der Gewinn der Deutschen Meisterschaft scheint nur eine Frage der Zeit zu sein.   

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