Hamburg. Die meisten träumen davon: Die großen Stars live sehen, unter anderen Ronaldo und Mbappé. Doch der beste Job der Welt hat auch Tücken.
Am Freitag war wieder so ein Tag. „Echt!?“, sagten meine Freunde. „Du bist wieder im Stadion? Bei Frankreich gegen Portugal?“ Mein Sohn fragte: „Warum darf ich nicht mitkommen?“ Mein Neffe fragte: „Bringst du mir ein Autogramm von Ronaldo und Mbabbé mit?“ Und meine Freundin sagte: „Hab ganz viel Spaß!“
Was keiner sagte: Es ist ja auch Arbeit. Nun werden Sie sagen: „Der soll sich mal nicht so anstellen – schließlich hat der einen Traumjob.“ Und ich sage: Das stimmt – und ich will mich auch gar nicht anstellen. Es ist ein Traumjob – aber auch dieser Traumjob hat seine Tücken.
Traumjob EM-Reporter? „Grüße an Ronaldo und Mbappé“
Tücke Nummer eins: Vor dem Spiel brachte ich Sohnemann zu Cousin (der mit dem Autogrammwunsch) und Cousine, wo gemeinsam das Deutschlandspiel geschaut wurde. Mit Pizza, Chips und Bier (natürlich nur für die Erwachsenen), so wie das ganz Deutschland am Freitag eben gemacht hat. Nur ich musste während der Partie mit dem Rad ins Volksparkstadion, hörte unterwegs über Kopfhörer ganz altmodisch Radio.
Im Stadion konnte ich die zweite Halbzeit der Deutschland-Verlängerung auf dem Handy meines Sitznachbarn (ein griechischer Journalist) sehen. Er war sehr nett und erklärte mir auch sehr nett, warum Antonio Rüdiger beim 1:2 falsch stand. Sehr nett gesagt: Genau so etwas will man nicht hören, wenn Deutschland gerade in der letzten Minute ausgeschieden ist.
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Nun aber zu Tücke Nummer zwei: Das tolle-superdupermega Portgal-Frankreich-Spiel. Das vor allem einen Haken hatte: Es war alles andere als toll, superduper oder mega. Eigentlich war es nur mega-langweilig – und trotzdem muss man als Reporter im Stadion mit Abpfiff einen komplett fertigen Spielbericht abschicken.
Fazit: EM-Reporter ist ein Traumjob
Und hier kommt Tücke Nummer drei: Was macht man, wenn man bis zum letzten Schuss des Elfmeterschießens gar nicht weiß, wer dieses Spiel gewinnen wird? Die Antwort ist eine Mischung aus Druck, Stress und Adrenalin. Salopp gesagt: Man muss sehr schnell schreiben.
Der Freitagabend war anstrengend und herausfordernd. Doch das Fazit bleibt natürlich: Es gibt keinen besseren Job auf der Welt.