Frankfurt. Superstar Cristiano Ronaldo und Portugal stehen im EM-Viertelfinale. Gegen Slowenien gewann der Sieger von 2016 nach Elfmeterschießen.
Cristiano Ronaldo fordert nach Tränen und einem Elfmeter-Krimi die Franzosen um Kylian Mbappe, das Duell der Superstars im EM-Viertelfinale ist perfekt: Portugal zwang Außenseiter Slowenien allerdings erst mit viel Mühe in die Knie, nach Elfmeterschießen stand es 3:0 (0:0). Portugals Torwart Diogo Costa wurde mit drei parierten Elfmetern zum Helden, Ronaldo verwandelte im Shoot-out - nachdem er in der Verlängerung vom Punkt gescheitert war und weinte.
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Damit wird die wohl letzte EM-Reise des portugiesischen Kapitäns verlängert. Der Kracher gegen Mbappes Franzosen steigt am Freitag (21.00 Uhr/ZDF und Magenta TV) in Hamburg, für den Traum von Ronaldos zweitem Titel mit der Nationalmannschaft braucht es aber eine deutliche Steigerung. Nicht zuletzt von Ronaldo selbst, der aus allen Lagen abzog, aber offenbar den Killerinstinkt seiner besten Zeiten verloren hat.
Für Slowenien blieb trotz großem Kampf das erste K.o.-Spiel bei einem Turnier ohne Happy End, da half auch die Unterstützung von UEFA-Präsident Aleksander Ceferin auf der Tribüne nichts. Das Warten auf den ersten Sieg bei einer EM überhaupt geht auch nach sieben Spielen weiter, drei Unentschieden hatten bei der zweiten Teilnahme zum Achtelfinaleinzug gereicht. Sloweniens Trainer Matjaz Kek sah in der Pause der Verlängerung die Rote Karte.
Portugal tut sich gegen Slowenien sehr schwer
Warnung war für die Portugiesen ein 0:2 aus dem März im bislang einzigen Duell beider Teams, dem Selbstvertrauen tat dies keinen Abbruch. „Wir wollen jedes Spiel gewinnen, also auch das Finale. Wir haben vor niemandem Angst“, betonte Spielmacher Bruno Fernandes.
Der 39-jährige Ronaldo trieb seine Mannschaft unter geschlossenem Dach in Frankfurt gleich nach vorne. Nach gut einer Viertelstunde ließ der Druck der Anfangsphase allerdings nach, der Außenseiter stabilisierte sich vor 47.000 Zuschauern. Die durchaus vorhandenen Umschaltmomente spielten die Slowenen schon im Ansatz ganz schlecht aus, sodass es vor der Pause nur einen harmlosen Fernschuss des Leipzigers Benjamin Sesko gab (44.). Aber auch vom Europameister von 2016 kam nun kaum noch Gefährliches, kein Abschluss ging in Halbzeit eins aufs Tor.
Auf erneut extrem schmierigem Rasen flog stattdessen ein Freistoß von Ronaldo wenige Zentimeter drüber (34.), der von Bayern umworbene Joao Palhinha schoss aus der Distanz knapp vorbei (45.+3). In Durchgang zwei schnürte das Team von Roberto Martinez Slowenien wieder mehr am eigenen Strafraum ein, in den entscheidenden Situationen fehlte aber Genauigkeit. Bernardo Silva verzog völlig blank aus zehn Metern (47.), dann prüfte Ronaldo Jan Oblak per Freistoß (55.).
Cristiano Ronaldo weint in der Halbzeit der Verlängerung
Auf der Gegenseite bot sich Sesko bei einem Konter eine Großchance, doch allein vor Diogo Costa versagten die Nerven (61.). Auch Portugal wirkte mit zunehmender Spieldauer immer nervöser. In der 89. Minute aber hatte Ronaldo aus dem Nichts die bis dahin größte Chance im gesamten Spiel - aus wenigen Metern schoss er Oblak in die Arme.
Und auch aus elf Metern wurde es nichts mit seinem ersten Turniertor, nachdem Diogo Jota im Strafraum gefoult worden war. Ronaldo küsste den Ball, legte ihn auf den Punkt und schoss scharf nach rechts, Oblak aber lenkte den Ball mit den Fingern an den Pfosten. Ronaldo weinte in der Pause der Verlängerung, auch die Mama auf der Tribüne vergoss Tränen. Slowenien schnupperte dann durch Sesko (115.) nochmal am Coup.