Frankfurt. Die deutsche Nationalmannschaft tut sich gegen die Schweiz lange schwer. Dann rettet Füllkrug dem DFB-Team den Gruppensieg. Die Noten.
Neuer: Erlebte sein Schottland-Déjà-vu: Gleich der erste Ball auf sein Tor war drin. Kurz vor Schluss dann riesig. Kleiner Trost: Darf sich mit 18 Spielen nun internationaler EM-Rekordtorhüter und neben Bastian Schweinsteiger deutscher EM-Rekordspieler nennen. Im Achtelfinale wird er am Samstag an die alleinige Spitze ziehen. Note 3,5.
Kimmich: Nagelsmann machte sich vor dem Spiel Sorgen, dass sich jemand auf dem seifigen Rasen von Frankfurt verletzten könnte. Kimmich spielte so, als wollte er genau das vermeiden. Note 4.
+++ Wahnsinn in der Nachspielzeit: Füllkrug rettet DFB-Team den Gruppensieg +++
Rüdiger: Der Quartiersbesuch von Arif Keles vom Berliner Dönerimbiss seines Vertrauen sollte den Verteidiger zusätzlich scharf machen. Wirkte dann aber in einigen Szenen so, als hätte er einen Döner zu viel gegessen. Seine Fußspitze hob beim 0:1 zudem das Abseits auf. Note 4.
Tah (bis 61.): Bearbeitete Breel Embolo mit der gesamten Breite seines Oberkörpers. Konzentrierte sich so sehr auf den Schweizer Stürmer, dass er beim 0:1 dessen Kollegen Ndoye aus den Augen verlor. Übertrieb es mit seinem Einsatz gegen Embolo und fehlt der deutschen Mannschaft im Achtelfinale nach seiner zweiten Gelben Karte gesperrt. Note 4.
Schlotterbeck (ab 61.): Der Dortmunder durfte sich eine halbe Stunde einspielen für das Achtelfinale. Dass er K.o.-Spiele kann, hat er in der Champions League in diesem Jahr bewiesen. Aber auch er rutschte weg. Note 4.
Beier feiert für Deutschland sein Turnier-Debüt
Mittelstädt (bis 61.): Drei Monate nach seiner Major-Tom-Premiere in Frankfurt war diesmal seine geblockte Flanke mit 40 Metern Anlauf das Dezibel-Highlight der Anfangsphase. Für spielerische Höhepunkte konnte der Linksverteidiger diesmal aber nicht sorgen. Note 4.
Raum (ab 61.): Fackelte nicht lange und zielte nur eine Minute nach seiner Einwechslung knapp drüber. Flankte dann perfekt auf den Kopf von Füllkrug. Note 2.
Robert Andrich jubelt zu früh über sein erstes Länderspieltor
Andrich (bis 65.): Nutzte den „Acker“ des Waldstadions für ein Aufsetzertor. Freute sich aber zu früh über sein erstes Länderspieltor, weil Musiala vor seinem 20-Meter-Schuss ein Foul begangen hatte. Note 3,5.
Beier (ab 65.): Mit seinem Einsatz hatte niemand gerechnet. Er selbst wohl auch nicht. Fiel nicht groß auf. Ohne Note.
Kroos: Der Schweizer Kapitän Xhaka stand dem deutschen Spielmacher früh auf den Füßen. Kippte daher immer wieder in die Libero-Rolle ab und spielte von dort Flugbälle im Stile von Beckenbauer und Augenthaler. An diesem Abend aber landeten ungewohnt viele Bälle nicht am Zielort. Note 3,5.
Musiala (bis 76.): Im März war der Münchner nach dem Spiel gegen die Niederlande noch froh, den rutschigen Rasen in Frankfurt „überlebt“ zu haben. Diesmal tanzte er zunächst den Rasen-Reggae, leistete sich dann aber vor dem 0:1 den entscheidenden Ballverlust. Note 4.
Füllkrug (ab 76.): Rettete Deutschland spät den Gruppensieg - und sein Heimspiel in Dortmund. Ohne Note.
Gündogan: Der Topscorer der bisherigen EM (ein Tor, zwei Vorlagen) positionierte sich phasenweise als zweite Spitze neben Havertz. Besser wurde der Kapitän in seinem 80. Länderspiel aber erst, als er sich vermehrt zurückfallen ließ. Note 4.
Wirtz fehlte die Effizienz
Wirtz (bis 76.): Die Schweizer Fans sangen „Hopp Schwyz“ - der Leverkusener nahm die Schweizer mehrfach hops. Seiner Spielfreude fehlte allerdings die Effizienz. Note 4.
Sané (ab 76.): Seine Leichtfüßigkeit war das richtige für den Rasen. Fiel aber zu leicht. Ohne Note.
Havertz: Der Stürmer war zwar standfest, hatte gegen Akanji und Schär aber einen schweren Stand. Seine Kopfbälle waren aus der Kategorie harmlos. Note 4.