München. Deutschland besiegt Schottland. Christoph Kramer und Per Mertesacker feiern den EM-Auftakt - und wundern sich über Schottlands Trainer.
Besser hätte der EM-Auftakt für Deutschland kaum sein können. Die deutsche Nationalmannschaft war gegen Schottland klar spielbestimmend und gewann am Freitagabend in München mit 5:1 (3:0) gegen Schottland. Es war der höchste deutsche Sieg in einem EM-Spiel.
„Wir sind im Turnier angekommen und werden jetzt auch respektiert“, sagte TV-Experte Per Mertesacker im ZDF. Florian Wirtz (10. Minute), Jamal Musiala (19.), Kai Havertz (45.+1/Foulelfmeter), der eingewechselte Niclas Füllkrug (68.) und der ebenfalls eingewechselte Emre Can (90.+3) trafen vor 66.000 Zuschauern für Deutschland. Schottlands Ryan Porteous sah nach einem Foul an Gündogan die Rote Karte (44.). Den Treffer für den Gegner erzielte DFB-Abwehrchef Antonio Rüdiger (87.) per Eigentor. „Das war ein Start nach Maß, da hat viel gepasst“, sagte Mertesacker. Und sein ZDF-Expertenkollege Christoph Kramer schwärmte: „Besser kannst du gar nicht ins Turnier starten.“
Verwunderung über Schottlands Trainer
Stimmt, doch Schottland war alles andere als eine Herausforderung. „Die haben es uns sehr leicht gemacht“, urteilte Kramer und wunderte sich dabei vor allem über die Taktik von Schottlands Trainer Steve Clarke. „Er wird doch auch das Testspiel der Deutschen gegen Griechenland gesehen haben (2:1, d. Red.). In der ersten Halbzeit lief nicht, als die Griechen uns hoch angegangen haben. In der zweiten Halbzeit ließen sie uns Räume und wir haben sie auseinandergeschossen. Warum also wählt Clarke die Griechen-Taktik der zweiten Halbzeit?“
Mertesacker pflichtete ihm bei, das sei „wirklich desolat“ von den Schotten gewesen. „Die haben Toni Kroos alle Freiräume gelassen, er wurde überhaupt nicht angeriffen.“ Mit schnellen Kombinationen und dem lange vermissten Tor-Punch gelang der DFB-Elf nach drei Turnierstartpleiten wieder das wichtige Sieg-Signal im ersten Spiel - wie bei der Heim-WM 2006. Energisch angetrieben und taktisch perfekt eingestellt von Bundestrainer Julian Nagelsmann zeigten Kapitän Gündogan und seine Kollegen, dass sie dem großen Gastgeber-Druck standhalten können.
Am Mittwoch in Stuttgart ist mit einem weiteren Erfolg im zweiten Turnierspiel gegen Ungarn sogar schon der Einzug ins Achtelfinale möglich - allerdings dürfte der Gegner dann viel mehr Gegenwehr leisten als die vom deutschen Powerfußball geschockten Schotten.