Essen. Vor der EM blicken Fans gespannt auf die Kader-Nominierungen. Wer wurde vom Trainer nicht berücksichtigt und wer wird zu einer Pause gezwungen?

Wie es so üblich ist, wimmelt es bei einem Turnier in der Größenordnung der Europameisterschaft 2024 nur so von Stars. Ob es die ältere Garde ist wie Cristiano Ronaldo, oder einer der jüngeren wie Jamal Musiala. Rund um die Kadernominierung gibt es immer wieder strittige Diskussionen. Denn neben den 26 Spielern, die stolz sind, ihr Land zu vertreten, blickt man gleichzeitig auch in zahlreiche traurige Gesichter, die entweder nicht nominiert wurden, verletzt, gar nicht erst qualifiziert oder sogar gesperrt sind. Das Bangen um die Plätze und die Diskussionen, wer es verdient hätte, im EM-Aufgebot seiner Nation zu stehen und wer dafür gestrichen werden sollte, gab es wenig überraschend auch im deutschen Kader. 

Noch viel mehr zur EM 2024: unser Sonderheft

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EM 2024: Hummels und Goretzka nicht dabei 

Im deutschen Kader mussten auch namhafte Spieler eine Absage von Bundestrainer Julian Nagelsmann hinnehmen. Darunter Leon Goretzka, der nach einer missratenen Hinrunde zum Jahreswechsel eine deutliche Leistungssteigerung hinlegte. Allerdings hat der junge Aleksander Pavlović nicht nur beim FC Bayern den Vorrang zum Beispiel im wichtigen Halbfinal-Rückspiel der Champions League bei Real Madrid erhalten, sondern schlussendlich auch in der DFB-Auswahl.

BVB-Verteidiger Mats Hummels (links) und Leon Goretzka sind für die Heim-EM nicht nominiert.
BVB-Verteidiger Mats Hummels (links) und Leon Goretzka sind für die Heim-EM nicht nominiert. © AFP | Alexandra Beier

Ähnliches Schicksal erleidet derweil auch BVB-Abwehrchef Mats Hummels. Der Innenverteidiger ließ seinen Kritikern in der Rückrunde die Argumente ausgehen und verhalf Schwarz-Gelb zum Einzug ins Champions-League-Finale. Zum Unverständnis einiger Fußballfans gibt es aber auch für ihn keinen Platz im Nagelsmann-Kader. Teamkollege Nico Schlotterbeck, der auf selbiger Position agiert, steht in der DFB-Auswahl.

Auch Serge Gnabry muss sich die EM vor dem Fernseher anschauen, ihn haben einige Verletzungen geplagt, durch die er sich nie wirklich beweisen konnte.

England: Gareth Southgate verzichtet auf einige Stars

Breit aufgestellt ist der englische Kader und dennoch fehlen einige Stars. Trainer Gareth Southgate stand oft in der Kritik und hatte auch diesmal wieder die Qual der Wahl. Einige Namen auf seiner Streichliste würden wohl in beinahe jedem anderen EM-Kader auftauchen. Darunter zählen Jadon Sancho, der sich nach schwierigen Zeiten bei Manchester United durch seine geglückte Rückkehr beim BVB durchaus Hoffnungen machen durfte, sowie Marcus Rashford, der bei den Red Devils in dieser Saison unter dem Radar geblieben ist.

BVB-Flügelstürmer Jadon Sancho (rechts), Raheem Sterling (Mitte) und Marcus Rashford (links) sind alle kein Teil des „Three Lions“-Kaders.
BVB-Flügelstürmer Jadon Sancho (rechts), Raheem Sterling (Mitte) und Marcus Rashford (links) sind alle kein Teil des „Three Lions“-Kaders. © AFP | MATTHEW CHILDS

Ebenfalls zu Hause bleiben muss Eric Dier, der ursprünglich als Ergänzungsspieler vom FC Bayern verpflichtet wurde, sich dann aber mit überzeugenden Leistungen einen Stammplatz erarbeitet hat. Weitere Spieler ohne Ticket sind Jack Grealish, Reece James, Jordan Henderson, Raheem Sterling sowie James Maddison

Ex-Bundesliga-Star und Real-Star nicht nominiert

Christopher Nkunku ist seit seinem Wechsel von RB Leipzig zum FC Chelsea vom Verletzungspech geplagt, seine Rückkehr im Mai hat nicht mehr gereicht, um das Star-Ensemble der Franzosen zu komplettieren.

Mit Thibaut Courtois wird nicht nur ein frisch gebackener Champions-League-Sieger, sondern auch einer der besten Torhüter der Welt fehlen. 2023 zerstritt er sich mit dem belgischen Nationaltrainer Domenico Tedesco. Beim Jubiläumsspiel des Real-Keepers überging ihn der Ex-Schalke-Trainer bei der Vergebung des Kapitänsamts trotz Fehlens von Kevin de Bruyne. Courtois machte seine Enttäuschung öffentlich, auch danach wurden die beiden keine Freunde mehr.

BVB-Innenverteidiger und Nationalspieler Nico Schlotterbeck (rechts) im Duell mit Thibaut Courtois.
BVB-Innenverteidiger und Nationalspieler Nico Schlotterbeck (rechts) im Duell mit Thibaut Courtois. © dpa | Tom Weller

Madrids Nummer eins hatte sich im August einen Kreuzbandriss zugezogen, stand zwar im Champions-League-Finale wieder zwischen den Pfosten, erklärte aber, dass er bei 100 Prozent sein möchte, bevor er eine EM spielt. Ob nun der Streit oder der Fitnessstand der eigentliche Grund für die Nicht-Berücksichtigung ist, bleibt spekulativ.

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Durch seine Reservisten-Rolle bei Paris Saint-Germain konnte sich Marco Asensio nicht wirklich in den Fokus von Luis de la Fuente spielen und wurde somit für die EM nicht nominiert.

Ex-BVB-Stürmer scheitern in der EM-Qualifikation

Der erfolgsverwöhnte Erling Haaland darf seine Torgefahr bei der EM 2024 nicht zeigen. Seine Angriffsgewalt und das technische Geschick des ebenfalls in der Premier League auftrumpfenden Martin Ødegaard hat nicht gereicht, um Norwegen durch die EM-Qualifikation zu bringen.

Ex-BVB-Stürmer Alexander Isak hat sich mit Schweden nicht für die EM qualifiziert.
Ex-BVB-Stürmer Alexander Isak hat sich mit Schweden nicht für die EM qualifiziert. © Getty Images | Gareth Copley

Gleiches gilt für den ebenfalls ehemaligen BVB-Stürmer Alexander Isak. Durch das Scheitern der Schweden in der Qualifikation fehlen mit ihm und dem Top-Torschützen der portugiesischen Liga, Viktor Gyökeres, gleich zwei Top-Stürmer.

EM 2024: Zwei Stars sind gesperrt

Aufgrund von illegalen Sportwetten ist der italienische Mittelfeldakteur Sandro Tonali Ende Oktober des vergangenen Jahres für zehn Monate gesperrt worden. Das EM-Aus war für den 23-Jährigen also schon früh besiegelt.

Gleiches gilt für Paul Pogba. Durch eine positiv ausgefallene Doping-Probe steht der Franzose Didier Deschamps nicht zur Verfügung. Der einstige Golden-Boy-Gewinner wurde im Dezember letzten Jahres gesperrt, allerdings für vier Jahre.

EM 2024: Diese Stars müssen verletzt absagen

  • Gavi (Spanien, Kreuzband- und Außenmeniskusriss)
  • Teun Koopmeiners (Niederlande, muskuläre Verletzung)
  • Frenkie de Jong (Niederlande, Knöchelverletzung)
  • David Alaba (Österreich, Kreuzbandriss)
  • Lucas Hernández (Frankreich, Kreuzbandriss)
  • Xaver Schlager (Österreich, Kreuzbandriss)
  • Sven Botman (Niederlande, Kreuzbandriss)
  • Ozan Kabak (Türkei, Kreuzbandriss)
  • Lewis Ferguson (Schottland, Kreuzbandriss)
  • Giorgio Scalvini (Italien, Kreuzbandriss)
  • Domenico Beradi (Italien, Achillessehnenriss)
  • Nicolò Zaniolo (Italien, Fußverletzung)
  • Harry Maguire (England, Wadenverletzung)
  • Raphaël Guerreiro (Portugal, Bänder- und kapselverletzung)
  • Arkadiusz Milik (Polen, Knieverletzung)

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