Mönchengladbach. Die Nationalmannschaft gewinnt zwar knapp gegen Griechenland, macht aber eine Woche vor EM-Start große Sorgen. Ein Kommentar.
Will man es unbedingt positiv sehen, dann kann man nach dieser fürchterlichen ersten und der trotz des späten Siegs auch nicht wirklich guten zweiten Halbzeit der deutschen Nationalmannschaft gegen Griechenland feststellen: Zum Glück weiß Trainer Julian Nagelsmann nun genau, woran er in der einen Woche bis zum Start der Europameisterschaft zu arbeiten hat. Sein Problem: Das sind sehr viel Inhalte für nur noch sehr wenig Trainingszeit. Konnte man nach dem 0:0 gegen die Ukraine noch ein recht ordentliches Spiel konstatieren, müssen nun die Alarmglocken im deutschen Lager schrillen.
Denn gegen Griechenland war das DFB-Team mindestens über 45 Minuten die klar schlechtere Mannschaft. Es hatte zwar ein Übermaß an Ballbesitz, nach der ersten Halbzeit aber 3:8 Torschüsse. Weil die deutsche Mannschaft an einem überraschend lauen Sommertag einen überraschend lauen Sommerkick bot. Ohne Biss im Zweikampf, ohne Ideen nach vorne, fahrig im Passspiel, träge in den Bewegungen, schwach in der Entscheidungsfindung und luftig in der Konterabsicherung – letzteres ein altbekanntes Problem.
Bei der EM sind die Gegner stärker als Griechenland
Und wenn dann noch Manuel Neuer im Tor wackelt – dann muss man sich erst recht Sorgen machen, dass auch dieses Turnier für die deutsche Mannschaft viel zu schnell wieder beendet sein könnte. Denn bei der EM wird es gegen stärkere Gegner als Griechenland gehen, Schottland und erst recht Ungarn und die Schweiz werden die gebotenen Räume viel gnadenloser nutzen.
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Mit starken Auftritten gegen Frankreich und die Niederlande hatte das DFB-Team im März den Eindruck erweckt, dass diese Gruppengegner kein großes Problem darstellen dürften. Spätestens mit diesem phasenweise desaströsen Auftritt gegen Griechenland aber hat sie die Erwartungen wieder auf Normalmaß heruntergeschraubt.