Paderborn. Ein lockeres Showtraining lieferten Frankreichs EM-Stars für 4000 Fans in Paderborn. Einer spielte nicht mit - der Kapitän.
Als die Stars des Vize-Weltmeisters Frankreich gemütlich auf den Rasen der Arena in Paderborn trabten, suchten die meisten der 4000 Zuschauer bei der einzigen öffentlichen Trainingseinheit vor dem EM-Auftakt nur einen. „Mbappé, Mbappé“ riefen vor allem die jungen Fans im Stadion, die eins der begehrten Tickets ergattert hatten. Doch ausgerechnet die Ikone vieler Jugendliche fehlte zunächst: Kylian Mbappé, Frankreichs Kapitän, Mitfavorit auf den Titel des Weltfußballers, in der kommenden Saison Spieler von Real Madrid, verzichtete auf die Einheit, trainierte individuell in einer Trainingshalle – und auf der Tribüne gab es das einige enttäuschte Gesichter.
Frankreich startet am Montag gegen Österreich
Erst am Mittwoch hatten die Franzosen ihr Heimatcamp in Clairefontaine verlassen und waren Richtung Paderborn geflogen. Im Best-Western-Parkhotel in Bad Lippspringe wohnen die sie während der Europameisterschaft, in ihrem ersten Gruppenspiel treffen sie am Montag um 21 Uhr in Düsseldorf auf Österreich.
Die Euphorie rund um Paderborn war vor dem besonderen Termin groß: Rund 20.000 Anfragen gab es für Tickets für das öffentliche Training – und auch wenn Mbappé fehlte: Auf dem Platz standen 14 Spieler, die laut transfermarkt.de einen Marktwert über 35 Millionen Euro haben. Mittelfeldspieler Aurélien Tchouaméni und Eduardo Camavinga (beide von Champions-League-Sieger Real Madrid) erreichen sogar 100 Millionen Euro. Und auch die Routiniers Antoine Griezmann (Atletico Madrid) und Olivier Giroud (AC Mailand) zeigten sich den Fans.
Besonders anstrengend war es aber nicht, was die Franzosen den Fans zeigten. Schon am Vormittag hatten sie eine Trainingseinheit absolviert, am Nachmittag lieferten sie den Zuschauern ein etwas anstrengenderes Showtraining. Nach einem lockeren Aufwärmprogramm gab es ein Kleinfeldturnier mit drei Mannschaften, das das Team um Griezmann gewann.
Kurz vor dem Ende der 90-minütigen Einheit ließ sich der 25 Jahre alte Mbappé aber doch noch sehen. Mit einer Wasserflasche in der Hand spazierte er an der Seitenlinie entlang, beobachtete ein paar Kombinationen seiner Kollegen, stand für wenige Selfies bereit. Unbemerkt blieb das nicht, wieder ertönte „Mbappé, Mbappé“ von den Rängen.
Der winkte einmal kurz, bevor er wieder in die Kabine verschwand - das war‘s. Da gab‘s von der Tribüne auch wenige Buh-Rufe. Tore schießt Mbappé erst während des Turniers.
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