Lüdenscheid. Jetzt wird das Bauwerk zur Brücke: Der Termin für die Stahlhochzeit der neuen Rahmedetalbrücke steht fest. Ein Promi kommt dann auch.

Der Termin für die sogenannte Stahlhochzeit der neuen Rahmedetalbrücke steht fest. Am 25. Februar, einem Dienstag, sollen beide Brücken-Enden in der Mitte des Tales aufeinandertreffen. Zwei Teile werden dann zu einer Brücke - und das früher als bisher angekündigt: Bislang hatte die Autobahn GmbH offiziell das Frühjahr als wahrscheinlichen „Hochzeitstermin“ genannt. Nun wird groß gefeiert, und ein prominenter „Trauzeuge“ hat sich angekündigt: Bundesverkehrsminister Volker Wissing (parteilos) will extra aus Berlin ins Sauerland reisen - und das zwei Tage nach der Bundestagswahl.

Der Politiker, der nach dem Ende der Ampel-Koalition aus der FDP ausgetreten war, wird bis auf Weiteres im Amt bleiben, weil sich Koalitionsverhandlungen und Bildung der neuen Regierung bis in den April oder sogar noch länger hinziehen dürften. Ziemlich sicher ist jedoch, dass Wissing bei der Freigabe der Rahmedetalbrücke für den Verkehr nicht mehr Verkehrsminister sein wird. Sie ist bisher für Mitte 2026 vorgesehen.

„Der Neubau der Talbrücke Rahmede kommt sehr gut voran. Wir liegen hier voll im Zeitplan. Die Verkehrsfreigabe des ersten Brücken-Teilbauwerks Mitte 2026 rückt sichtbar näher. Ich freue mich, mir am 25. Februar wieder persönlich ein aktuelles Bild von dem erfreulichen Baufortschritt machen zu können“, sagte Wissing der WESTFALENPOST. „Die Stahlhochzeit ist ein wichtiger Meilenstein: Sie bildet den Abschluss für die Montage des Stahlunterbaus der Brücke, auf die im nächsten Schritt die Betonage der Fahrbahnplatte folgt“, so Wissing weiter.

Konkreter Termin weiter offen

Einen konkreten Termin für die Verkehrsfreigabe möchte das Ministerium nach wie vor nicht nennen. Angesichts des zügigen Baufortschritts waren zuletzt immer wieder Spekulationen geäußert worden, dass sich die Freigabe um mehrere Monate nach vorne verschieben könnte. Offizielle Aussagen gibt es dazu nicht. Das Baukonsortium wird mit einem Bonus belohnt, sollte die Brücke vor Mitte 2026 wieder befahrbar sein. Allerdings könnte unter anderem die Witterung den Planungen einen Strich durch die Rechnung machen.

Für den 25. Februar ist in Lüdenscheid auch das nächste A-45-Spitzentreffen angesetzt, bei dem alle vom Neubau betroffenen Stellen (Stakeholder) über den Stand der Maßnahme informiert werden. Wesentlicher Bestandteil dieses Termins dürfte eine Baustellenbesichtigung werden.

Für die Brückenhochzeit muss die Altenaer Straße unterhalb des Bauwerks vom 16. Februar an für mindestens zwei Wochen voll gesperrt werden. Das hatte das Büro des Bürgerbeauftragten und Lüdenscheider Bürgermeisters Sebastian Wagemeyer (SPD) unlängst mitgeteilt. Dort muss dann ein Kran aufgestellt werden, mit dem unter anderem die gelben Vorbauschnäbel, die an den jeweiligen Enden des Brücken-Überbaus sitzen, demontiert werden. Die tonnenschweren Teile sind an die Brücke angeschweißt und müssen in fast 70 Metern Höhe abgetrennt werden.

Volker Wissing (parteilos), Bundesminister für Verkehr und Digitales

„Ich freue mich, mir am 25. Februar wieder persönlich ein aktuelles Bild vom erfreulichen Baufortschritt machen zu können. “

Volker Wissing
Bundesverkehrsminister

Die Talbrücke Rahmede der A 45 war im Dezember 2021 wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt worden. Bis heute leiden Anwohner und Wirtschaft unter der Belastung des Umleitungsverkehrs. Der volkswirtschaftliche Schaden der Sperrung beträgt einem von der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen in Auftrag gegebenen Gutachten zufolge täglich eine Million Euro. Im Mai 2023 wurde das Bauwerk gesprengt, den Neubau begann Volker Wissing im Oktober desselben Jahres mit dem obligatorischen Hammerschlag.

Nach der Stahlhochzeit erfolgt auf dem 450 Metern langen Bauwerk u.a. die Betonage der Fahrbahnplatte, die Montage der Geländer und Schutzplanken, die Fahrbahnasphaltierung sowie die Auftragung der Markierungen.