Wer sich in Deutschland zu Israel bekennt, wird von Hamas-Sympathisanten bedrängt. Woher kommt die Verklärung dieser Terroristen?
Ein Jahr ist es her, seit die Hamas ihren Terroranschlag auf ein israelisches Musikfestival und andere zivile Ziele verübt hat. Der 7. Oktober 2023 war ein Tag des Zivilisationsbruchs. Die von der Hamas verübten Vergewaltigungen und Schändungen erreichen selbst angesichts der blutigen Menschheitsgeschichte ein neues Level. Knapp 100 Geiseln befinden sich noch in der Gewalt der Terroristen; 37 von ihnen sind nach Einschätzung der israelischen Armee tot.
Man würde ja erwarten, dass die Weltöffentlichkeit – und auch die palästinensische Zivilbevölkerung – sich voller Abscheu von diesem Terror distanziert. Das Gegenteil ist der Fall. Seit einem Jahr tragen propalästinensische Aktivisten auch in Deutschland ihren Israelhass offen auf die Straße und versuchen, ihre Sicht der Dinge mit Gewalt durchzusetzen. Wer sich dem Druck der Szene nicht beugt und sich zu Israel bekennt, soll sich nicht sicher fühlen. Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU) wurde bereits zweimal angegriffen, weil er sich mit Israel solidarisiert hatte. Zuletzt besprühten die Täter das Wohnhaus des Politikers mit roter Farbe, was nicht nur ihn, sondern auch seine Familie in Angst versetzen sollte.
Lesen Sie auch
- Hass auf Politikerinnen: Bemerkungen über die Figur
- Kritik an Witzen über Behinderte: Hat Luke Mockridge Humor
- Es ist der Hass auf den Westen
Bereits vorher war Chialo, dessen Eltern aus Tansania stammen, als Rassist beschimpft und körperlich bedrängt worden. Denn nach Ansicht der weißen Propalästinenser sind alle Israelis Rassisten und alle Palästinenser Unterdrückte. Dass Israel ein multiethnischer Staat ist, in dem viele Nichtjuden gerne leben, ist nur ein Indiz dafür, wie faktenfern diese Kampfparolen sind.
Weiteres Beispiel gefällig? Lars Henrik Gass, Leiter der Kurzfilmtage Oberhausen, hat das Festival verlassen. Auch er hatte sich mit Israel solidarisiert, worauf es propalästinensische Boykottaufrufe gegen das Festival gab. Auf den Demos der Hamas-Sympathisanten in Deutschland wird unverblümt zu Gewalt gegen Juden aufgerufen. Journalisten werden körperlich angegangen. Und mittendrin Greta Thunberg, die mit ihrem Israelhass der Klimabewegung den Todesstoß versetzt.
Wir dulden das. Wir suchen nach einwandernden mutmaßlichen Terroristen an den Grenzen. Aber die Gewaltbereitschaft der Hamas-Terroristen verniedlichen wir. Friedrich Merz solidarisierte sich auf X (vormals Twitter) mit Joe Chialo, aber sein Tweet fand kaum Echo. Es gab keinen öffentlichen Aufschrei. Es gab keinerlei Protestnoten aus der islamischen Community. Das verstehe ich nicht.