Hagen. Weil sie der maroden Talbrücke Rahmede so ähnlich ist, wurde auch die Brunsbecke in Hagen nun ultragenau untersucht. Wie es nun weitergeht.

Seit Dienstagmorgen um 5 Uhr ist die Talbrücke Brunsbecke an der Autobahn 45 wieder vollumfänglich befahrbar. Die Autobahn GmbH Westfalenhatte das Bauwerk in Hagen vom vergangenen Freitag an gesperrt, um ultragenaue Untersuchungen per Laserscanverfahren vornehmen zu können. Die mit Spannung erwarteten Ergebnisse liegen voraussichtlich erst in der kommenden Woche vor, wie die Autobahn GmbH am Dienstag auf Nachfrage mitteilte.

Brunsbecke ist die Schwesterbrücke der Rahmedetalbrücke

Die Brunsbecke ist die Schwesterbrücke der maroden Rahmedetalbrücke bei Lüdenscheid, die seit Dezember gesperrt ist und noch dieses Jahr gesprengt werden soll: gleiches Baujahr (1968), gleiche Belastungen (rund 60.000 Fahrzeuge am Tag), ähnliche Bauweise. Wenn vergleichbare Schäden an einer Brücke entlang der Autobahn 45 denkbar wären, dann am ehesten dort.

Erste Untersuchungen an der Brunsbecke hatte es noch im Dezember gegeben, aber nur in den leicht zugänglichen Bereichen. Damals gab es keine Auffälligkeiten. Dieses Mal wurde die gesamte Brücke von unten elektronisch abgetastet, um mögliche Schäden zu ermitteln. Damit Erschütterungen nicht zu Messfehlern führen, wurde die Brücke ganz gesperrt, was am Wochenende zu weiteren Einschränkungen auf der Autobahn führte.

Umfangreiches Datenmaterial – Teilauswertung nicht möglich

„Die Auswertung der Daten läuft aktuell noch. Die Daten sind sehr umfangreich“, teilt die Autobahn GmbH auf Nachfrage mit. Erst in der kommenden Woche lägen alle Ergebnisse vor, da eine Teilauswertung nicht möglich sei. Heißt: Bis Dienstagmorgen wurden alle Messungen durchgeführt, jetzt erst kann die gesamte Auswertung erfolgen.

Die Sperrung der A45 gleicht einem Desaster für Südwestfalen: Unternehmen, Pendler und Anwohner leiden darunter, dass der Verkehr nun zum Teil durch Lüdenscheid geführt werden muss. Der wirtschaftliche Schaden, das hatte eine Studie im Auftrag der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen ergeben, betrage jeden Tag rund eine Million Euro. Bis der Ersatzneubau der Brücke steht, werden mutmaßlich fünf Jahre vergehen – bestenfalls.