Darum ist der verpasste Heimsieg für Selina Jörg so bitter
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Winterberg. . Selina Jörg und Stefan Baumeister fuhren beim Weltcupfinale der Snowboarder jeweils auf Rang zwei – mit unterschiedlichen Auswirkungen.
Selina Jörg gab es offen und ehrlich zu. „In dem Moment ging mir oben schon ein wenig die Düse“, sagte sie und lächelte. Der Moment – war jener, als sich nacheinander die Schweizerin Julie Zogg und die Österreicherin Sabine Schoeffmann beim Weltcupfinale der Snowboarderinnen in Winterberg aus dem Wettbewerb verabschiedeten. Beide verloren im Achtelfinale des Parallel-Slaloms ihre Duelle und plötzlich war der Weg für die Athletin des SC Sonthofen frei. Der Weg zum Sieg in der Weltcup-Wertung der Disziplin Parallel-Slalom.
Trotzdem beendete die amtierende Weltmeisterin im Parallel-Riesenslalom und Olympia-Zweite von Pyeongchang 2018 den ersten Tag in Winterberg mit einem Lächeln im Gesicht. „Einerseits ist dieser Ausgang bitter und ich habe mich noch nie so über einen zweiten Platz geärgert“, sagte sie, „andererseits bin ich natürlich glücklich über meine Platzierungen.“ Damit meinte sie zum einen den zweiten Platz im Weltcupfinale – und die jeweils zweiten Plätze in der Disziplin-Wertung (mit nur 20 Punkten Rückstand) hinter Zogg sowie im Gesamtweltcup hinter der Tschechin Ester Ledecká.
Baumeister holt kleine Kristallkugel
Genauso und doch anders als Jörg erging es bei den Männern Stefan Baumeister. Der 25-Jährige vom SC Aising-Pang, der 2017 im strömenden Regen in Winterberg gesiegt hatte, verlor das Finalduell nach einem Fehler gegen den Österreicher Lukas Mathies.
Baumeister reichte der zweite Platz aber zum Sieg in der Disziplin-Wertung Parallel-Slalom. „Volles Risiko – und dann Aus“, sagte er nach dem Rennen etwas verärgert, um fröhlich anzufügen: „Ich sehr glücklich über diese Kristallkugel. Das ist das Größte, was ich in diesem Jahr erreichen konnte.“
Bis auf Baumeister, Jörg sowie Cheyenne Loch, die im Viertelfinale gegen Jörg ausschied, war der Wettbewerb für die restlichen deutschen Starter bereits nach der Qualifikation beendet. Auch Anke Wöhrer verpasste den Sprung unter die besten 16 – wurde anschließend aber trotzdem von Fans, Athleten und Offiziellen gefeiert. Sie beendete in Winterberg ihre erfolgreiche Karriere und genoss den Auftritt bei nahezu perfekten Schneebedingungen.
Die soll es auch am Sonntag geben, wenn der Team-Wettbewerb ab 14.15 Uhr das Saisonfinale beschließt. „Ich muss den Veranstaltern hier in Winterberg ein großes Kompliment machen“, sagte Selina Jörg. „Vor zwei Jahren war es der große Regen, jetzt die Sonne. Sie schaffen es aber immer wieder, hier tolle Bedingungen zu schaffen.“
Weltcupfinale auch 2020 in Winterberg
Das Lob nahm der Chef des Organisationskomitees, Winterbergs Tourismusdirektor Michael Beckmann, gerne an. Auch er zeigte sich sehr zufrieden: „Unser Helfer-Team hat wieder hervorragende Arbeit geleistet und einen ausgezeichneten Weltcup auf die Beine gestellt. Damit haben wir wieder bewiesen, dass ein erfolgreicher alpiner Weltcup im Mittelgebirge in Winterberg möglich ist“, sagte Beckmann.
Dass die deutschen Raceboarder am Samstag ihren Teil zum Gelingen beigetragen haben, sei umso schöner und runde das Gesamtbild hervorragend ab. Kein Wunder also, dass Winterberg auch 2020 wieder im Rennkalender steht. Am 14. und 15. März 2020 sollen die weltbesten Raceboarder wieder ins Hochsauerland zum Finale kommen.
Das Weltcupfinale im Snowboard in Winterberg in Bildern
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