Warstein/Haan. Die frühere Warsteiner Brauerei nennt sich heute lieber Haus Cramer Gruppe und mag nicht mehr allein auf ihren Gerstensaft setzen.
Bier allein macht nicht (mehr) glücklich, jedenfalls offenkundig die traditionsreiche Brauerei Warsteiner aus dem Sauerland nicht. Die von Warsteiner Brauereigruppe mittlerweile in Haus Cramer Gruppe umbenannte Brauereigruppe, versucht ihr Glück ab sofort auch mit Mineralwasser. Warsteiner kooperiert beim Mineralwassergeschäft mit einem kleinen Familienunternehmen aus Haan zwischen Wuppertal und Düsseldorf im Bergischen Land. Das Mineralbrunnenunternehmen „Haaner Felsenquelle“ der Familie Römer hat rund 50 Beschäftigte. Das „neue“ Produkt soll offenbar exklusiv, jedenfalls in eigenem Flaschendesign, für die Haus Cramer Gruppe zur Versorgung der Gastronomie abgefüllt werden.
„Mehr als reine Biercompany“
„El Puro“, wie Warsteiner das Wasser nennt, soll es für Gastronomiekunden ab dem 8. April in den Sorten naturell und feinperlig geben. Beide seien „der ideale Begleiter für verschiedenste Speisen und Weine“, heißt es in einer Unternehmensmitteilung, in der der Aufbruch zu neuen Ufern so gepriesen wird: „Mehr als eine reine ,Bier-Company‘: Seit dem vergangenen Jahr entwickelt sich die Haus Cramer Gruppe stetig von einer reinen Brauereigruppe in eine zukunftsfähige Getränkegruppe, die sich nicht mehr nur auf Bier fokussiert“, lässt man wissen.
Auf dem Weg zum Getränkeunternehmen
Der Biermarkt in Deutschland schrumpft seit langer Zeit. Die Warsteiner erlebten dabei 2023 sogar ein gutes Jahr im Vergleich zur Konkurrenz. Dennoch sind die einst so stolzen Marken Warsteiner, Herforder und Paderborner aus Sicht des Managements offenbar nicht mehr genug. „Mit unserer Eigenmarke El Puro steigen wir in ein bedeutendes Volumensegment der Gastronomie ein: das Wasser“, erklärt Uwe Albershardt, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing der Haus Cramer Gruppe. „So positionieren wir unser Getränkeunternehmen ab April mit einer erhöhten Portfoliokompetenz gegenüber Partnern und Kunden und bieten gemeinsam mit unseren vielfältigen Bieren eine „Rund-um-Lösung“ aus eigener Hand.“
- Den eigenen Getränkeverlag Sauerland-Getränke schließt Warsteiner
- Schon 2022 war ein besseres Bierjahr für Warsteiner
- 2023 gewinnt die Warsteiner als Gruppe sogar leicht an Marktanteilen
Mit „El Puro“ sollen im ersten Rutsch die Märkte Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein bedient werden. Im Anschluss werde der Gastronomievertrieb auf weitere Regionen und Metropolen in Deutschland ausgeweitet. Seinen Namen verdanke das Mineralwasser der El Puro-Quelle im Bergischen Land, teilt es die Haus Cramer Gruppe mit - eine bis dato möglicherweise namenlose Quelle des Familienunternehmens aus Haan, das bislang lediglich mit der Felsenquelle und der Bergischen Waldquelle geworben hat, aber aus insgesamt sieben Quellen das Wasser abfüllt.