Warstein/HSK. Die Warsteiner Internationale Montgolfiade findet erst 2025 wieder statt. Auch für viele Arnsberger war das Spektakel eine Reise wert.
Für viele Fans der Großveranstaltung ist es ein Schock: Es wird bekannt, dass die Warsteiner Internationale Montgolfiade (WIM) erst wieder in 2025 stattfinden soll. Im letzten Jahr hatte erst das 30. Jubiläum des größten Ballonfestivals Europas stattgefunden - eine Rekordwoche mit 13 Massenstarts, über 1000 teilnehmenden Ballonen und insgesamt über 160.000 Besuchern. Etliche Piloten, die dort dabei waren, kamen auch aus dem Raum Arnsberg und Meschede, und Riesenzuspruch hatte das Spektakel Anfang September auch unter den Gästen. Voriges Jahr noch mit dabei: Oeventrops Ballonpilot Franz-Josef Hanses, der seinen Ballon für dieses Jahr eigentlich an seinen Sohn René weitergeben wollte.
Neue Konzepte
Nun erklärt die Haus Cramer Gruppe, Inhaber der Warsteiner Brauerei und Veranstalter der WIM, dass das Ballonfestival in 2024 nicht stattfinden soll - die zugrundeliegenden Sponsoren- und Verkehrskonzepte sollen dabei grundlegend überarbeitet werden.
„Die Absage ist sehr, sehr schade“, sagt Daniel Thamm, Ballonpilot aus dem Sauerland. „Wir sind traurig und geschockt.“ Auch Ballonpilot Frank Becker aus dem HSK gibt zu, „ein weinendes Auge“ zu haben. Er hat 1999 seine erste Ballonfahrt auf der Warsteiner Montgolfiade angetreten und sich da in das Ballonfahren verliebt. Auch Ballonpilot Bernhard Reinelt ist ein bisschen traurig über die Absage: Seit 28 Jahren fährt er zu jeder Montgolfiade - vor 28 Jahren hat der gebürtige Schwabe während der WIM seine heutige Frau, eine Warsteinerin, kennengelernt.
„Letztes Jahr wurden schon viel gekürzt, dafür aber die Parkgebühren und auch die Preise für die Mitfahrten angehoben. Die Sparmaßnahmen waren deutlich“, sagt Frank Becker. Die Durchführung der Montgolfiade sei teuer für die Brauerei, vor allem wegen des großen Aufgebots an Attraktionen neben den Ballonen. Aber nicht nur für die Brauerei, sondern auch für die Ballonfahrer ist die Warsteiner Internationale Montgolfiade eine finanzielle Herausforderung. „Noch vor fünf Jahren wurden wir mit Mittagessen versorgt, und wir haben die Hälfte des Geldes der Besucherfahrten bekommen“, erinnert sich Becker. Von den angehobenen Preisen haben die Ballonfahrer im letzten Jahr nichts abbekommen, ganz im Gegenteil: Während der Ticketpreis von 199 Euro auf 239 Euro angehoben wurde, wurde die Bezahlung für die Piloten von 100 Euro auf 90 Euro gesenkt.
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Für 2025 wollen sich einige nun nicht mehr anmelden. Stattdessen wollen die Ballonfahrer aus dem Sauerland wohl etwas Eigenes auf die Beine stellen: Mit bis zu vier Ballonen dürfen sie gleichzeitig starten, das wollen sie ausnutzen, berichten die Piloten. Die Urlaube für die WIM waren schließlich schon eingeplant.
Schade finden die Ballonpiloten es trotzdem, irgendwo. „Die WIM ist eine tolle Veranstaltung für alle Beteiligten“, sagt Frank Becker. Das lobt auch Bernhard Reinelt: „Wir haben immer wieder jedes Jahr unsere Freunde und Bekannten aus Deutschland und der Welt dort getroffen.“ Er würde sich freuen, wenn es wieder ein Ballonfahrertreffen gebe - ganz im Sinne von Albert Cramer, der die Montgolfiade damals ins Leben gerufen hat.