Lüdenscheid. Das Durchfahrtsverbot in Lüdenscheid wird kommen. Wie es umgesetzt und Verstöße geahndet werden können, hat das Verkehrsministerium festgelegt.

Noch gibt es das Durchfahrtsverbot für Lastkraftwagen in Lüdenscheid nicht - aber das Bußgeld steht schon fest. 100 Euro müssen Lkw-Fahrer zahlen, die in den Bereich vordringen, der als Verbotszone ausgewiesen werden soll. Das geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums an die Stadt Lüdenscheid hervor.

Vollsperrung der A 45: Verkehrszunahme in Lüdenscheid

Diese sieht sich nach der Vollsperrung der Autobahn 45 wegen der einsturzgefährdeten Talbrücke Rahmede seit Dezember 2021 einer erheblichen Verkehrszunahme ausgesetzt. Daher soll vor allem der überregionale Verkehr aus der Stadt verbannt werden.

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Auch dazu, welche Fahrten zum Durchgangsverkehr zählen, lässt sich das Ministerium ein. Demnach sind alle Lkw-Fahrten erlaubt, die in Lüdenscheid starten oder enden. Zudem sind Fahrten durch die Stadt genehmigt, die vom ersten Beladeort bis zum Ziel 75 Kilometer nicht überschreiten. Eine Fahrt von Meinerzhagen nach Hamburg beispielsweise unterläge damit dem Durchfahrtsverbot, wie das Ministerium mitteilt.

Lkw-Durchfahrtsverbot wird kontrovers diskutiert

Das Lkw-Durchfahrtsverbot wird seit Monaten kontrovers diskutiert. Es soll vor allem die Anwohner der Bedarfsumleitung vor Lärm und Schmutz schützen, gleichzeitig aber möglichst wenig Einfluss auf die regionale Wirtschaft und umliegende MK-Kommunen wie Kierspe, Meinerzhagen, Schalksmühle und Halver, aber auch auf Hagen haben.

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Der Märkische Kreis und die Stadt befinden sich seit Wochen in weit fortgeschrittenen Gesprächen, wie die Umsetzung im Detail erfolgen kann. Täglich quälen sich 6000 Lkw über die Bedarfsumleitung, 10 bis 15 Prozent davon könnten mit der Maßnahme verbannt werden, so die Schätzung.

„Es wird Durchfahrtsverbote geben, die Stadt Lüdenscheid wird welche anordnen“, hatte Bürgermeister Sebastian Wagemeyer (SPD) schon vor Wochen klargestellt. Als Startdatum der Maßnahme gilt bislang der 11. Juni. Dann nämlich ist die seit Montag (17. April) gesperrte Altenaer Straße unter der Rahmedetalbrücke von den Gesteinsmassen der Sprengung am 7. Mai wieder freigeräumt - zumindest wenn alles nach Plan läuft.