Hagen/Arnsberg. Carsten Peters, Energieberater der Verbraucherzentrale in Arnsberg, erklärt, mit welchen einfachen Tricks sich im Winter viel Geld sparen lässt.

Wie mache ich es denn nun richtig im Winter 22/23? Carsten Peters, Energieberater der Verbraucherzentrale in Arnsberg für die Region, gibt Tipps – und warnt vor typischen Fehlern.

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1.) Der Unterwegs-Tipp: Der Experte empfiehlt, Wohnräumen auf etwa 20 Grad zu heizen – zumindest wenn man zu Hause ist. Auf den üblichen Thermostatköpfen, die die Skala 1 bis 5 aufweisen, erreicht man dies in der Regel durch die Wahl der Stufe 3. In Bädern dürften es auch 24 Grad sein (Stufe 4). „Wenn man nicht zu Hause ist, empfiehlt es sich, die Heizungen herunterzudrehen“, sagt Peters.

2.) Der Autobahn-Tipp: Es sei aber Vorsicht geboten, sagt der Experte. „Ich erlebe immer wieder, dass Menschen die Heizung ganz herunter- und nach ihrer Rückkehr dann wieder ganz aufdrehen. Das ergibt wenig Sinn, weil gerade ältere Gebäude schnell abkühlen und dann noch mehr Energie nötig wird, um den abgekühlten Raum wieder aufzuheizen.“ Gerade in älteren Gebäuden ginge das sehr schnell. Man müsse sich das wie auf der Autobahn vorstellen: „Wenn sich Vollgas und Vollbremse abwechseln, ist das nicht ökonomisch, sondern braucht viel mehr Energie.“ Dann besser: auf Stufe 2 weiterlaufen lassen. 15, 16 Grad seien ideal.

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3.) Der Volle-Kanne-Tipp: „Viele Verbraucher stellen die Heizung auf 5, wenn sie es besonders schnell warm haben wollen. Das ist aber falsch. Denn wenn 20 oder 21 Grad gewünscht sind, dann werden die auf Stufe 3 genauso schnell erreicht und die Heizung regelt dann von allein ab. Auf Stufe 5 arbeitet sie weiter und heizt den Raum weiter auf.“

4.) Der Tür-zu-Tipp: Die Temperatur in selten genutzten und schlecht geheizten Räumen sollte 15 oder 16 Grad nicht unterschreiten. Denn dann kann sich Schimmel bilden. Der entsteht zum Beispiel, wenn Feuchtigkeit aus den angrenzenden Räumen hereinzieht, dich sich vornehmlich auf kalten Außenwänden absetzt. Die Tür zu diesen Räumen zu schließen kann helfen.

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5.) Der Computer-Tipp: Um die Temperatur zur Einsparung von Energie und Geld über Nacht oder in Abwesenheitszeiten herunterzuregulieren, empfiehlt der Experte gerade jenen, die planbare Abwesenheitszeiten haben, die Anschaffung elektronischer Thermostate. Mit ihrer Hilfe ließen sich An- und Abschaltung mit einer Art Timer regeln. „Die gibt’s im Baumarkt und die kann jeder selbst installieren“, sagt Peters.

6.) Der Keine-Kippe-Trick: Besonders wichtig für effektives Heizen und der Vorbeugung von Schimmel ist das Lüften. „Der optimale Wert liegt zwischen 40 und 60 Prozent Luftfeuchtigkeit. Ein Hydrometer in der Raummitte kann darüber verlässlich Auskunft geben“, sagt Peters. Wenn der Wert überschritten wird, ist es angezeigt zu lüften. Am besten: drei, vier Mal am Tag für fünf bis zehn Minuten. „Aber mit Fenstern auf Kippstellung. Das dauert zu lang und kühlt das Haus aus. Besser ist: Fenster am besten auf gegenüberliegenden Seiten aufreißen, um die Luft einmal auszutauschen. Das ist gerade in gut isolierten Häusern wichtig.“