Lüdenscheid. 40.000 Quadratmeter Wald müssen abgeholzt werden. Montag beginnen die Vermessungs-, ab Oktober dann die Fällarbeiten unter der Rahmedetalbrücke.

Es herrscht bald wieder Bewegung unter der Rahmedetalbrücke in Lüdenscheid: Ab dem kommenden Montag beginnt die Autobahn GmbH Westfalen mit Vermessungsarbeiten unter dem einsturzgefährdeten Bauwerk der Autobahn, das seit Dezember 2021 gesperrt ist und noch in diesem Jahr gesprengt werden soll. Zunächst werden die Flächen abgesteckt, die für die Erstellung des Fallbettes vom Bewuchs befreit werden müssen. Insgesamt 40.000 Quadratmeter Wald müssen abgeholzt werden.

Naturschutz: Fällarbeiten erst ab Oktober möglich

Mit den eigentlichen Fällarbeiten kann aus Gründen des Naturschutzes erst im Oktober begonnen werden. Alle Maßnahmen – das teilt die Autobahn GmbH mit – „sind mit den zuständigen Naturschutzbehörden abgestimmt“.

+++ Interview mit der Autobahn-Chefin: Anwohner könnten Neubau verzögern +++

Der Abtransport der Bäume und Sträucher werde „zu einem großen Teil über die Autobahn erfolgen“, heißt es in der Mitteilung. Doch ließen sich auf diesem Wege nicht alle Stämme aus den steilen Hängen entfernen. Das bedeute, dass es unter anderem in der Straße „Im Wiesental“ zu temporären Sperrungen kommen werde.

Baugrunduntersuchungen weitestgehend abgeschlossen

Unterdessen seien die Bohrungen zur Baugrunduntersuchung weitestgehend abgeschlossen. An rund 40 Punkten seien Bohrkerne aus einer Tiefe von bis zu 40 Metern entnommen worden. Die Gesteinsproben seien kontinuierlich einem Fachlabor zugeliefert worden, das anhand der Zusammensetzung ein Bodengutachten erstelle. „Das Baugrundgutachten ist eine wichtige Grundlage für die weitere Planung der Brücke. Mit Hilfe dieser Daten wird unter anderem entschieden, wie die Brückenpfeiler gegründet – das heißt im Boden verankert – werden.“

+++ Anwohner und Pendler klagen: „Leere Versprechen“ +++

Die Talbrücke Rahmede war am 2. Dezember wegen Einsturzgefahr für den Verkehr gesperrt worden. Am Tag zuvor noch hatten über 60.000 Fahrzeuge die Brücke passiert. Das Bauwerk war Ende der 1960er Jahre fertiggestellt worden – und war damals für eine Belastung von rund 20.000 Fahrzeugen am Tag konzipiert worden. Spätester Zeitpunkt der Sprengung soll der 18. Dezember sein.