Dortmund/Hagen. Die Corona-Vorschriften sind für Theater herausfordernd. Dortmund verschiebt eine Premiere, weil zu viele Mitarbeiter in Quarantäne sind.

Corona stellt die Theaterbetriebe der Region weiter vor große Herausforderungen. Gestern hat die Dortmunder Oper ihre Premiere der Operette „Die lustige Witwe“ für Samstag abgesagt. Das beliebte Stück von Franz Lehár wird um eine Woche verschoben. „Die ausgeweiteten internen Testmonitorings waren dafür ursächlich, dass Probenabläufe neu strukturiert werden mussten, so dass die Premiere nun am 29. Januar stattfinden muss“, heißt es in der entsprechenden Mitteilung des Hauses.

Sprecher Alexander Kalouti erläutert, dass die Corona-Warnapps bei mehreren Mitarbeitern auf „rot“ gesprungen waren und das Haus die Betroffenen vorsichtshalber in Quarantäne schickte. Zur Sicherheit wird auch die Orchesterbesetzung erneut reduziert, so dass größere Abstände im Graben möglich sind.

Zwei G+ reicht in Wuppertal nicht

Personal-Probleme aufgrund von Erkrankungen oder Quarantäne hat das Theater Hagen derzeit nicht. „Bis heute haben wir es geschafft, dass es in diesem Haus keine einzige Ansteckung gegeben hat, weder beim Publikum noch bei den Mitarbeitern. So soll es auch noch eine Weile bleiben“, konstatiert Geschäftsführer Dr. Thomas Brauers. „Ich habe keinen wegen Corona krank derzeit und keinen in Quarantäne.“

Nicht nur die Sicherheitslage muss sorgfältig mit den Behörden abgestimmt werden. Auch die Corona-Schutzvorschriften ändern sich dynamisch. Diese Hygienemaßnahmen sind von Theater zu Theater unterschiedlich, sie ändern sich auch je nach Lage in der betreffenden Stadt.

Das Theater Dortmund beispielsweise hat wegen der hohen Inzidenz in Dortmund die Regeln noch einmal verschärft. Das Platzangebot ist nochmals reduziert worden und wird im sogenannten Schachbrettmuster angeboten. „Die Schutzkonzepte im Opernhaus (Foyer und Zuschauerraum) werden fortlaufend analysiert und daraufhin neu bewertet“, so Alexander Kalouti.

Die Wuppertaler Bühnen fahren ein spezielles 2G+-Konzept. In Wuppertal befreit eine Boosterimpfung nicht davon, einen aktuellen Schnelltest vorzulegen. Außerdem sind FFP2-Masken während des gesamten Aufenthaltes verpflichtend, auch im Saal.

Ein grünes Armband fürs Café in Hagen

Im Theater Hagen gilt die 2G-Regel für den Besuch der Vorstellung. Das Theatercafé, wo die Maske zum Trinken und Essen abgenommen werden muss, dürfen die Gäste allerdings nur mit 2G+ betreten. Der Status wird von den Beschließerinnen am Eingang kontrolliert, wer 2G+ erfüllt, erhält ein grünes Armband.

Erstmals galt diese Vorschrift am Samstag bei der Premiere von „Herzog Blaubarts Burg/Der wunderbare Mandarin“. Thomas Brauers: „Wir hatten bisher damit keine Probleme. Gleichwohl ist das Regelwerk kompliziert. Wer gilt als geboostert? Wer nicht? Wir schulen unsere Einlasskräfte ständig.“

Sollte es dennoch einmal zu Unstimmigkeiten zwischen den Beschließerinnen und den Gästen über den Impfstatus kommen, steht ein Mitarbeiter der Direktion bereit, um den Fall zu entscheiden. Brauers: „Man kann nicht einfach ein Auge zudrücken, da geht es um die Sicherheit anderer Menschen.“