Hagen/Sauerland. Die Inzidenzen steigen nicht in allen Kreisen. Die Toten-Zahlen geben Hoffnung. Und die Impfquoten variieren. Das zeigen die Corona-Ranglisten.
Die Corona-Lage bleibt unübersichtlich in der Region: Während in der Stadt Hagen, die über Wochen als der Hotspot in Nordrhein-Westfalen galt, die Sieben-Tage-Inzidenz im Wochenvergleich weiter deutlich gesunken ist, entwickelt sich der Märkische Kreis genau in die andere Richtung. Mit aktuell 120,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen einer Woche hat der Kreis die höchste Inzidenz in ganz NRW. Und auch im Hochsauerlandkreis sind die Werte deutlich gestiegen.
Im Durchschnitt lag die Sieben-Tage-Inzidenz im Regierungsbezirk Arnsberg zu Beginn des harten Lockdowns am 16. Dezember bei 173,6, aktuell sind es 78,1. Das sind fast sechs Prozentpunkte mehr als vor einer Woche – der wochenlange Rückgang ist also endgültig gestoppt. Der aktuelle Durchschnittswert für NRW liegt bei 63,9.
Die Bilanz in der Region
Schaut man genauer auf die Zahlen, dann gibt es diese Kernaussagen für die Wochenbilanz:
- Der Anstieg bei der Zahl der Corona-Toten ist abgebremst. Im Wochenvergleich gab es aber immer noch mehr als 80 Tote zu beklagen. Positiv zu vermerken: In Siegen-Wittgenstein gab es in der zweiten Woche in Folge keine weiteren Verstorbenen.
- Die Lage auf den Intensivstationen wird wieder angespannter: Die Zahl der freien Betten ist stark zurückgegangen. Und die die Zahl der besonders behandlungsintensiven Covid-Patienten ist deutlich gestiegen.
- Die Sieben-Tage-Inzidenz, die die Quote der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche misst, ist in sieben von zwölf Kreisen und Großstädten im Wochenvergleich wieder gestiegen, im Märkischen Kreis sogar um 24 Punkte. Nun in Soest, Hamm und in Hagen ist die Inzidenz gesunken, in Dortmund und Herne blieb sie in etwa gleich.
Die Corona-Rangliste
Schaut man auf den Regierungsbezirk Arnsberg, führt der Märkische Kreis die Rangliste der Corona-Dynamik mit großem Abstand an. Sie basiert auf den Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI), Stand Freitag 0 Uhr.
- 1 . (Rang 2 vor einer Woche) Märkischer Kreis: 120,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen (248, +9 mehr als vor einer Woche)
- 2 . (1). Hagen: 98,0 (219 Tote, + 8)
- 3. (5.) Olpe: 85,8 (133, + 2)
- 4. (8.) Ennepe-Ruhr-Kreis: 84,2 (277, +8)
- 5. (7.) Hochsauerlandkreis: 82,8 (135, +8)
- 6. (4. ) Herne: 79,9 (198 Tote, + 6)
- 6. (6.) Kreis Unna: 78,5 (404, +13)
- 8 . (3.) Hamm: 73,4 (159 Tote, +6)
- 9 . (11.) Siegen-Wittgenstein: 69,0 (116, +/-0)
- 10. (9.) Dortmund: 60,5 (301, +11)
- 11. (12.) Bochum: 58,8 (159 , +4)
- 12. (10.) Kreis Soest: 45,4 (143, +7)
Die Verstorbenen-Zahlen
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Im Regierungsbezirk Arnsberg sind seit März 2492 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben. Das sind 83 mehr als vor einer Woche – damit hat sich der Anstieg bei den Todeszahlen weiter deutlich verlangsamt. In der vergangenen Woche lag das Wochen-Plus noch bei 116. Und vor drei Wochen waren binnen sieben Tagen sogar 168 – also mehr als doppelt so viele Verstorbene – zu beklagen. Zum Vergleich, wie tödlich die zweite Welle der Corona-Pandemie seit Herbst aber insgesamt war: Von März bis Oktober lag die Gesamtzahl der Toten noch bei 290.
Die Intensivstationen
154 Covid-Patienten (davon 82 beatmet) werden aktuell im Regierungsbezirk auf Intensivstationen behandelt – damit ist die Zahl im Wochen-Vergleich nach einigen Wochen des stetigen Rückgangs wieder deutlich um 13 Patienten gestiegen. Die Zahl der freien Intensivbetten hat sich zudem verringert. 165 der insgesamt 1339 zur Verfügung stehenden Intensivbetten in der Region sind noch frei – 30 weniger als in der Vorwoche. Einen deutlichen Anstieg von Covid-Intensivpatienten gab es im Hochsauerlandkreis und im Märkischen Kreis.
Das Intensivbettenregister zeigt im Detail diese Werte:
- 1. (Vorwoche 1.). Herne: 22,2 % der Intensivbetten mit 14 Corona-Patienten belegt
- 2. (2.) Märkischer Kreis: 19,8 %, 21
- 3. (8.) Hochsauerlandkreis: 18,2 %, 18
- 4. (3.) Hagen: 17,3 %, 14
- 5. (4.) Kreis Olpe: 14,8 %, 4
- 6. (5.) Kreis Unna: 14,2 %, 15
- 7. (6.) Hamm: 13,2 %, 9
- 8. (7.) Bochum: 9,9 %, 17
- 9. (10.) Kreis Siegen-Wittgenstein: 8,3 %, 10
- 10. (11.) Dortmund: 7,3 %, 21
- 11. (9.) Kreis Soest: 6,9 %, 5
- 12. (12.) Ennepe-Ruhr: 4,4 %, 6
Die Impfungen
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132.242 Menschen in den zwölf Kreisen und Großstädten des Regierungsbezirks Arnsberg haben bislang ihre Erstimpfung erhalten – 26.910 mehr als vor einer Woche. Das sind 3,8 Prozent der etwa 3,5 Millionen Menschen, die in der Region leben. Der Zuwachs kam vor allen Dingen durch die zwölf Impfzentren: Allein hier sind binnen einer Woche rund 25.000 Menschen geimpft worden, insgesamt sind es dort nun binnen zweieinhalb Wochen 55.455. In Alten- und Pflegeheimen sind seit 27. Dezember 76.787 geimpft worden.
Auf die einzelnen Städte und Kreise verteilt sich das so:
- 1. Hamm: 7899 Erstimpfungen (+1257 im Vergleich zur Vorwoche), 4,4 Prozent der Gesamtbevölkerung
- 2. Hagen: 8085 (+2214), 4, 3 %
- 2. Herne: 6620 (1433/5187), 4,3 %
- 2. Kreis Olpe: 5781 (+955), 4,3%
- 5. Kreis Soest: 12.713 (+2978), 4,2 %
- 6. Hochsauerlandkreis: 10.572 (+2214), 4,1%
- 7. Bochum: 13.816 (+3044), 3,8 %
- 7. Kreis Unna: 14.863 (+3115), 3,8 %
- 9. Märkischer Kreis: 15.126 (+3642), 3,7 %
- 10. Ennepe-Ruhr-Kreis: 10.830 (+1930), 3,3 %
- 11. Dortmund: 18.105 (+4256), 3,1 %
- 11. Kreis Siegen-Wittgenstein: 8470 (+1943), 3,1 %