Hagen/Sauerland. Die Corona-Dynamik in der Region ist weiter rückläufig. Wie weit die Kreise noch vom Grenzwert entfernt liegen und wo wieviel geimpft worden ist.

Das große Fragezeichen schwebt über allem: Was ist, wenn das mutierte Corona-Virus, das auch in der Region schon nachgewiesen wurde, die Zahlen wieder nach oben treibt? Die Ungewissheit bleibt, aber es gibt auch Positives zu berichten. Außer der Stadt Hagen, die immer noch NRW-weit die höchste Sieben-Tages-Inzidenz aufweist, liegen alle anderen elf Landkreise und Großstädte im Regierungsbezirk Arnsberg unter der 100er-Marke. Olpe und Siegen-Wittgenstein schauen sogar langsam in Richtung der 50er-Marke, ab der Kreise als Corona-Risikogebiet gelten.

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Im Durchschnitt lag die Sieben-Tages-Inzidenz im Regierungsbezirk Arnsberg zu Beginn des harten Lockdowns am 16. Dezember bei 173,6, aktuell sind es 85,1. Und damit 17 Punkte weniger als in der Vorwoche. Rechnet man den extrem hohen Hagener Wert heraus, dann liegen die übrigen elf Kreise und Großstädte der Region sogar bei einem Durchschnittswert von 78,8 und damit nah am aktuellen NRW-Schnitt von 77,7.

Die Bilanz in der Region

Schaut man genauer auf die Zahlen, dann gibt es diese Kernaussagen für die Wochenbilanz:

  • Auch diesmal ist im Wochenvergleich wieder in allen zwölf Landkreisen und Großstädten des Regierungsbezirks Arnsberg die Zahl der Corona-Toten angestiegen – auch wieder ein wenig stärker. Und: Die Gesamtzahl der Corona-Toten liegt nun deutlich über der 2000er-Marke im Regierungsbezirk.
  • Die Lage auf den Intensivstationen bleibt auf einem sehr angespannten Niveau stabil. Die Zahl der freien Intensivbetten ist aber weiterhin gering, wobei es Unterschiede zwischen den Kreisen und Städten gibt.
  • Die Sieben-Tages-Inzidenz, die die Quote der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche misst, ist in allen zwölf Kreisen und Großstädten im Wochenvergleich rückläufig, zu Teil sogar sehr stark. Nur Hagen liegt bei den zwölf Kreisen und Städten noch über einem Wert von 100, aber deutlich unter 200 – eine deutliche Verbesserung um mehr als 50 Punkte im Vergleich zur Vorwoche.

Die Corona-Rangliste

Schaut man auf den Regierungsbezirk Arnsberg, führt Hagen die Rangliste der Corona-Dynamik mit großem Abstand an. Sie basiert auf den Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI), Stand Freitag 0 Uhr.

  • 1 . (Rang 1 vor einer Woche) Hagen: 154,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen (184 Tote, 22 mehr als vor einer Woche )
  • 2. (2. ) Herne: 99,7 (164 Tote, + 24)
  • 3 . (3.) Märkischer Kreis: 97,8 (206, +8)
  • 4. (10.) Ennepe-Ruhr-Kreis: 83,9 (251, +16)
  • 4. (8.) Hochsauerlandkreis: 83,9 (113, +13)
  • 6. (4.) Kreis Unna: 78,0 (345, +27)
  • 7. (9.) Dortmund: 74,6 (262, +20)
  • 8 . (5.) Hamm: 74,5 (146 Tote, +10)
  • 9. (12.) Kreis Soest: 70,2 (123, +2)
  • 10 . (7.) Siegen-Wittgenstein: 69,3 (109, +8)
  • 11. (11.) Olpe: 68,7 (119, +1)
  • 12. (6.) Bochum: 66,5 (143 , +17)

Die Verstorbenen-Zahlen

Im Regierungsbezirk Arnsberg sind seit März 2165 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben. Das sind 168 mehr als vor einer Woche – damit hat sich der Anstieg binnen einer Woche wieder ein wenig beschleunigt (Vorwoche: +160). Von März bis Oktober lag die Gesamtzahl noch bei 290. Seitdem sind binnen vier Monaten also 1875 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus im Regierungsbezirk Arnsberg gestorben.

Die Intensivstationen

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158 Covid-Patienten (davon 76 beatmet) werden aktuell im Regierungsbezirk auf Intensivstationen behandelt – damit ist die Zahl im Wochen-Vergleich relativ stabil geblieben. Vor einer Wochen waren es nur vier Intensivpatienten weniger. Auch die die Zahl der freien Intensivbetten hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert: 189 von aktuell insgesamt 1356 zur Verfügung stehenden Intensivbetten in der Region sind noch frei – das ist in etwa das Niveau der Vorwoche. Der Anteil der freien Betten bleibt regional sehr unterschiedlich: So sind in Herne derzeit nur 4,8 Prozent der Intensivbetten frei, im Corona-Hotspot Hagen sind es immerhin 12,7 Prozent, im benachbarten Ennepe-Ruhr-Kreis sind es 20,2 Prozent und im Kreis Olpe sogar 38,7 Prozent.

Das Intensivbettenregister zeigt im Detail diese Werte:

  • 1. (Vorwoche 4.) Kreis Unna: 21,8 % der Intensivbetten mit 24 Corona-Patienten belegt
  • 2. (3.). Herne: 19,1 % , 12
  • 3. (7.) Hochsauerland: 16,8 %, 20
  • 4. (1.) Bochum: 15,2 %, 26
  • 5. (5.) Kreis Olpe: 12,9 %, 4
  • 6. (8.) Hamm: 12,5 %, 8
  • 7. ( 6.) Märkischer Kreis: 11,6 %, 13
  • 8. (2.) Hagen: 11,3 %, 8
  • 9. (10.) Kreis Soest: 9,6 %, 7
  • 10. (9.) Dortmund: 7,1 %, 21
  • 11. (11.) Kreis Siegen-Wittgenstein: 6,9 %, 8
  • 12. (12.) Ennepe-Ruhr: 5,4 %, 7

Die Impfungen

Bestandteil unserer wöchentlichen Übersicht zur Entwicklung der Pandemie in der Region sind nun auch die Impfzahlen. Die seit dem 27. Dezember erfolgten Impfungen werden von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) erfasst – teilweise aber mit Verzögerungen, weil Rückmeldungen aus den Kreisen verspätet eintreffen. Die Zahlen können also insgesamt ein wenig höher sein.

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Was im Wochenvergleich aber deutlich wird: Die Zahlen sind auch diesmal wieder geprägt von dem unfreiwilligen Impfstopp wegen der Lieferverzögerungen beim Impfstoffhersteller Biontech. Die Zahl der Erstimpfungen hat sich in der vergangenen Woche nur marginal erhöht, Bewegung gab es nur bei den Zweitimpfungen, die erst den vollen Schutz garantieren. Weil hier die entsprechenden Impfdosen in NRW zurückgelegt worden waren, kann hier auch 14 Tage nach der Erstimpfung weiter geimpft werden.

Die aktuelle Statistik geht von insgesamt 56.606 Impfungen in den zwölf Kreisen und kreisfreien Städten des Regierungsbezirks Arnsberg aus – das sind nur 981 mehr als in der Vorwoche und bei rund 3,5 Millionen Einwohnern weiterhin gut 1,6 Prozent der Bevölkerung. Deutlich mehr Bewegung gab es nur bei den Zweitimpfungen: 25.091 sind inzwischen durchgeführt worden – 9282 mehr als in der Vorwoche. Der Kreis Olpe sticht dabei weiter hervor. Hier gibt es die höchste Quote an den Zweitimpfungen.

  • 1. Dortmund: 7932 (+347 zur Vorwoche) Impfungen bei 588.000 Einwohnern, 4270 Zweitimpfungen (+1230)
  • 2. Märkischer Kreis: 6695 (+9) Impfungen bei 410.000 Einwohnern, 2307 registrierte Zweitimpfungen (+1276)
  • 3. Bochum: 6266 (+130) Impfungen bei 365.000 Einwohnern, 2829 Zweitimpfungen (+1514)
  • 4. Kreis Unna: 5906 (+795) Impfungen bei 395.000 Einwohnern, 1135 Zweitimpfungen (+919)
  • 5. Kreis Soest: 5387 (+48) Impfungen bei 302.000 Einwohnern, 3471 Zweitimpfungen (+527)
  • 6. Ennepe-Ruhr-Kreis: 5199 (+/-0) Impfungen bei 324.000 Einwohnern, 2115 Zweitimpfungen (+760)
  • 7. Hochsauerlandkreis: 4753 (+18) Impfungen bei 260.000 Einwohnern, 1685 Zweitimpfungen (+980)
  • 8. Hagen: 3248 (+31) Impfungen bei 189.000 Einwohnern, 1672 Zweitimpfungen (+920)
  • 9. Hamm: 2922 (+30) Impfungen bei 180.000 Einwohnern, 2216 Zweitimpfungen (+1176)
  • 10. Herne: 2844 (+31) Impfungen bei 156.000 Einwohnern, 769 registrierte Zweitimpfungen (+601)
  • 11. Kreis Olpe: 2756 (+ 160) Impfungen bei 134.000 Einwohnern, 2033 Zweitimpfungen (+47)
  • 12. Kreis Siegen-Wittgenstein: 2698 (+204) Impfungen bei 277.000 Einwohnern, 589 Zweitimpfungen (+251)