Hagen/Sauerland. Die Übersicht: Wie die Corona-Werte bis auf eine Ausnahme zurückgehen. Welcher Kreis beim Impfen die beste Quote hat. Und: Bald schon 2000 Tote.

Es scheint ein Hoffnungsschimmer in einem trüben Winter zu sein: Die sechste Woche des „harten Lockdowns“ hat zu einer deutlichen Verbesserung der Corona-Lage in der Region geführt. Die Dynamik des Virus ist deutlich zurückgegangen – in elf von zwölf Landkreisen und kreisfreien Städte des Regierungsbezirks Arnsberg ist die Sieben-Tages-Inzidenz gesunken. Der Anstieg bei der Zahl der Corona-Toten hat sich etwas verlangsamt und die Situation auf den Intensivstationen hat sich zumindest nicht verschlechtert. Die Ausnahme bleibt Hagen: Die Inzidenz bleibt auch am Freitag deutlich über 200 – und ist damit die höchste in ganz NRW.

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Im Durchschnitt lag die Sieben-Tages-Inzidenz im Regierungsbezirk Arnsberg zu Beginn des harten Lockdowns am 16. Dezember bei 173,6, aktuell sind es 102,8. Und damit zwölf Punkte weniger als in der Vorwoche. Rechnet man den extrem hohen Hagener Wert heraus, dann liegen die übrigen elf Kreise und Großstädte der Region sogar bei einem Durchschnittswert von 92,8 und damit nah am aktuellen NRW-Schnitt von 90.

Die Bilanz in der Region

Schaut man genauer auf die Zahlen, dann gibt es diese Kernaussagen für die Wochenbilanz:

  • Die Zahl der Corona-Toten ist in allen zwölf Landkreisen und Großstädten des Regierungsbezirks Arnsberg binnen einer Woche wieder angestiegen – allerdings ein wenig langsamer als noch in den Vorwochen. Erschreckend: Die Gesamtzahl der Corona-Toten liegt nun bei fast 2000 im Regierungsbezirk.
  • Die Zahl der Corona-Patienten auf den Intensivstationen bleibt konstant. Die Zahl der freien Intensivbetten ist aber weiterhin gering, wobei es Unterschiede zwischen den Kreisen und Städten gibt.
  • Die Sieben-Tages-Inzidenz, die die Quote der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche misst, ist in elf von zwölf Kreisen und Großstädten im Wochenvergleich rückläufig, zu Teil sogar sehr stark. Nur fünf von zwölf Kreisen und Städten liegen noch über einem Wert von 100.

Die Corona-Rangliste

Schaut man auf den Regierungsbezirk Arnsberg, führt Hagen die Rangliste der Corona-Dynamik mit großem Abstand an. Sie basiert auf den Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI), Stand Freitag 0 Uhr.

  • 1 . (Rang 5 vor einer Woche). Hagen: 213,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen (162 Tote, 9 mehr als vor einer Woche )
  • 2. (3. ) Herne: 130,4 (140 Tote, + 19)
  • 3 . (2.) Märkischer Kreis: 107,5 (198, +14)
  • 4. (6.) Kreis Unna: 104,6 (318, +18)
  • 5 . (4.) Hamm: 101,7 (136 Tote, +1)
  • 6 . (9.) Bochum: 93,3 (126 , +11)
  • 7 . (11.) Siegen-Wittgenstein: 85,9 (101, +20)
  • 8. (10.) Hochsauerlandkreis: 83,5 (100, +4)
  • 9. (5.) Dortmund: 85,2 (242, +23)
  • 10. (7.) Ennepe-Ruhr-Kreis: 79,9 (235, +23)
  • 11. (8.) Olpe: 74,7 (118, +4)
  • 12. (12.) Kreis Soest: 74,2 (121, +14)

Die Verstorbenen-Zahlen

Im Regierungsbezirk Arnsberg sind seit März 1997 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben. Das sind 160 mehr als vor einer Woche – damit hat sich der Anstieg ein wenig verlangsamt (Vorwoche: +182). Von März bis Oktober lag die Gesamtzahl noch bei 290. Seitdem sind binnen dreieinhalb Monaten also 1707 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus im Regierungsbezirk Arnsberg gestorben.

Die Intensivstationen

154 Covid-Patienten (davon 90 beatmet) werden aktuell im Regierungsbezirk auf Intensivstationen behandelt – damit ist die Zahl im Wochen-Vergleich erneut gesunken, und zwar um 27 Covid-Intensivpatienten (Vorwoche: -12). Dass die Krankenhäuser in dieser Jahreszeit aber nicht nur mit Covid-Patienten zu tun haben, sondern auch viele Schwerkranke zu versorgen sind, sieht man an einem anderen Wert: Die Zahl der freien Intensivbetten ist trotzdem weiter gering: 182 von aktuell insgesamt 1367 zur Verfügung stehenden Intensivbetten in der Region sind noch frei – aber immerhin gibt es keine Verschlechterung zur Vorwoche.

Der Anteil der freien Betten bleibt regional sehr unterschiedlich, hat sich aber generell im Vergleich zur Vorwoche etwas entspannt: So sind in Hagen wieder rund 10 Prozent der Intensivbetten frei (Vorwoche: 4 Prozent), ebenso wie im Märkischen Kreis. Im Kreis Olpe mit rund 32 Prozent und im Hochsauerlandkreis mit 29 Prozent freien Intensivbetten ist die Quote noch besser.

Das Intensivbettenregister zeigt im Detail diese Werte:

  • 1. (Vorwoche 3.) Bochum: 18,7 % der Intensivbetten mit 32 Corona-Patienten belegt
  • 2. (6.) Hagen: 17,1 %, 13
  • 3. (2.). Herne: 15,9 % , 10.
  • 4. (4.) Kreis Unna: 15,63 %, 17
  • 5. (8.) Kreis Olpe: 16,1 %, 5
  • 6. ( 1.) Märkischer Kreis: 14,2 %, 16
  • 7. (7.) Hochsauerland: 12,5 %, 15
  • 8. (5.) Hamm: 9,0 %, 6
  • 9. (11.) Dortmund: 7,85 %, 23
  • 10. (9.) Kreis Soest: 6,9 %, 5
  • 11. (10.) Kreis Siegen-Wittgenstein: 5,2 %, 6
  • 12. (12.) Ennepe-Ruhr: 4,4 %, 6

Die Impfungen

Bestandteil unserer wöchentlichen Übersicht zur Entwicklung der Pandemie in der Region sind nun auch die Impfzahlen. Die seit dem 27. Dezember erfolgten Impfungen werden von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) erfasst – teilweise aber mit Verzögerungen, weil Rückmeldungen aus den Kreisen verspätet eintreffen. Die Zahlen können also insgesamt ein wenig höher sein.

Was im Wochenvergleich deutlich wird: Die Zahlen sind geprägt von dem unfreiwilligen Impfstopp wegen der Lieferverzögerungen beim Impfstoffhersteller Biontech. Die Zahl der Erstimpfungen hat sich in der vergangenen Woche nicht maßgeblich erhöht, Bewegung gab es nur bei den Zweitimpfungen, die erst den vollen Schutz garantieren. Weil hier die entsprechenden Impfdosen in NRW zurückgelegt worden waren, kann hier auch 14 Tage nach der Erstimpfung weiter geimpft werden.

Die aktuelle Statistik geht von insgesamt 55.625 Impfungen in den zwölf Kreisen und kreisfreien Städten des Regierungsbezirks Arnsberg aus – das sind 5551 mehr als in der Vorwoche und bei rund 3,5 Millionen Einwohnern knapp 1,6 Prozent der Bevölkerung. Bewegung gab es allerdings bei den Zweitimpfungen: 15809 sind inzwischen durchgeführt worden – 9622 mehr als in der Vorwoche. Der Kreis Olpe sticht dabei hervor. Hier gibt es die höchste Quote an den Zweitimpfungen. Schon rund 1900 von rund 2500 Menschen, die die erste Impfungen erhalten haben, haben auch die zweite Spritze erhalten.

  • 1. Dortmund: 7585 (+62 zur Vorwoche) Impfungen bei 588.000 Einwohnern, 3040 Zweitimpfungen (+192)
  • 2. Märkischer Kreis: 6686 (+491) Impfungen bei 410.000 Einwohnern, 1031 registrierte Zweitimpfungen (+774)
  • 3. Bochum: 6163 (+340) Impfungen bei 365.000 Einwohnern, 1315 Zweitimpfungen (+1045)
  • 4. Kreis Unna: 5906 (+795) Impfungen bei 395.000 Einwohnern, 1135 Zweitimpfungen (+919)
  • 5. Kreis Soest: 5339 (+653) Impfungen bei 302.000 Einwohnern, 2944 Zweitimpfungen (+1896)
  • 6. Ennepe-Ruhr-Kreis: 5199 (+678) Impfungen bei 324.000 Einwohnern, 1355 Zweitimpfungen (+1177)
  • 7. Hochsauerlandkreis: 4735 (+1440) Impfungen bei 260.000 Einwohnern, 705 Zweitimpfungen (+302)
  • 8. Hagen: 3217 (+90) Impfungen bei 189.000 Einwohnern, 752 Zweitimpfungen (+514)
  • 9. Hamm: 2892 (+/-0) Impfungen bei 180.000 Einwohnern, 1040 Zweitimpfungen (+804)
  • 10. Herne: 2813 (+510) Impfungen bei 156.000 Einwohnern, 168 registrierte Zweitimpfungen (+168)
  • 11. Kreis Olpe: 2596 (+ 68) Impfungen bei 134.000 Einwohnern, 1986 Zweitimpfungen (+1666)
  • 12. Kreis Siegen-Wittgenstein: 2494 (+424) Impfungen bei 277.000 Einwohnern, 338 Zweitimpfungen (+165)