Hagen. Die evangelische Kirche sagt die Präsenzgottesdienste ab, die katholische hält daran fest. Was Bürger in der Region dazu sagen:

Präsenzgottesdienste in Corona-Zeiten? Das ist kurz vor dem Fest ein Streitthema. Die evangelische Kirche in Westfalen möchte zu Weihnachten keine Präsenzgottesdienste durchführen, das Erzbistum Paderborn und das Ruhrbistum Essen halten hingegen an Feierlichkeiten in der Kirche fest. Unsere Leser haben auf Facebook diskutiert:

Befürworter

Vanessa Grond aus Arnsberg würde an Weihnachten zum Beispiel gerne in die Kirche gehen. Sie ist unbesorgt: „Dort gibt es gute Hygienekonzept und es ist nur eine begrenzte Anzahl an Personen zugelassen.“

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Auch Johanna Brugier aus Hagen ist für die Präsenz- statt Digitalvariante: „Vielen Menschen gibt ihr Glaube und eben auch der Besuch des Gottesdienstes Kraft und Vertrauen.“ Gerade in Corona-Zeiten würden viele Menschen vereinsamen, vielleicht sogar eine Depression entwickeln. „Ein Gottesdienst unter Hygienemaßnahmen kann für viele schon als Therapie angesehen werden.“

„Ich denke, es wird viele Menschen geben, denen es sehr wichtig ist, an diesem Tag oder Tagen in die Kirche zu gehen“, meint Janina Oesterling aus Brilon. Viele Alleinstehende würden dort gerne gemeinsam mit anderen feiern. „Es gibt so viel Platz in den Kirchen. Da wird man doch bestimmt eine Lösung finden können.“

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Marvin Schwedler aus Neheim spricht sich ebenfalls für Gottesdienste vor Ort aus. Ein Livestream könne zwar ein gutes Zusatzangebot für diejenigen sein, „die zu einer Risikogruppe gehören oder Angst haben“. Er ersetze aber nicht alles.

Gegner

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„Meine Schwiegermutter ist 94 Jahre alt, und schaut seit dem ersten Lockdown im Frühjahr im Internet die Kirche. Sie wird Sonntagmorgens gestreamt in Attendorn. Das sollten einfach alle machen, die sonst in die Kirche gehen“, meint Ute Springob aus Siegen. Die Kirchen sollten ihrer Meinung nach daher geschlossen bleiben. „Zumal dort fast nur ältere Menschen hingehen.“

Auch Ursula Preuß aus Menden ist gegen Präsenzgottesdienste an Weihnachten: „Was hat man denn davon, wenn man sich erst eine Woche in Selbstisolation begibt, um dann mit der Familie und dutzenden anderen in der Kirche zusammenzukommen?“

„Alle sind angehalten, die Kontakte zu minimieren. Dazu zählt auch die Kirche“, schreibt Kirsten Schmidt aus Eversberg. Sie spricht sich daher auch gegen Präsenzgottesdienste an anderen Orten als in der Kirche aus.

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„Natürlich sollen die Gottesdienste stattfinden, genau so aber auch alle anderen Glaubensversammlungen von Andersgläubigen. In diesem Jahr halt only online“, so Michael Löw aus Bad Berleburg.