Herdecke/Wetter. Neu im Pastoralverbund an den Ruhrseen: Warum die Gemeindeassistentin Leonie Gosselke trotzdem gut in Herdecke und Wetter angekommen ist.

Leicht es nicht gerade, das vielfältige Leben im Pastoralverbund an den Ruhrseen kennen zu lernen und dann auch noch helfend einzugreifen. Aber Leonie Gosselke hat sich als neue Gemeindeassistentin dennoch einleben können in Herdecke und Wetter, wo sie jetzt schon seit Wochen wirken darf.

Herdecke ist ihr zugewiesen worden. Das Studium der Religionspädagogik war bereits 2018 erfolgreich abgeschlossen. Den ersten Teil der praktischen Berufsausbildung hatte sie im Pastoralen Raum Warstein auch schon angegangen. Nun sollten es Herdecke und Wetter werden für den Rest ihres „Azubi-“Seins. Leonie Gosselke hat den sonnigen Tag im Frühjahr noch gut in Erinnerung, als sie sich ins Auto gesetzt hat und erstmals nach Herdecke gefahren ist. „Sehr sympathisch“ fand sie die Stadt an den Ruhrseen damals. Und heute noch mehr.

Groß geworden ist die 24-Jährige in einem 30 Seelen Örtchen in Lippetal im Kreis Soest. „Ich komme aus einem ganz, ganz kleinen Ort“, sagt Leonie Gosselke. Was Herdecke beinahe schon zu einer großen Stadt macht. Im Urlaub fahre sie gerne in die Berge. Nicht so hoch wie in Österreich müssten diese sein. Also passt es prima mit dem Pastoralverbund an den Hängen des Ardeygebirges. „Es gefällt mir gut hier“, sagt sie und hat den hohen Freizeitwert der Städte vor Augen. Wenn sie Freizeit hat.

Im Gespräch über Gott und die Welt

Erst die gelockerten Beschränkungen wegen Corona, dann der Lockdown light, jetzt die harten Vorgaben wegen der Pandemie – trotzdem hat Leonie Gosselke es geschafft, sich bekannt zu machen in den Gemeinden. Einen Brief hat sie verfasst „an die lieben Christen im Pastoralverbund“ und sich vorgestellt mit ihrem Wunsch, mit den Menschen „ins Gespräch zu kommen über Gott und die Welt.“ Und bei den Gottesdiensten war sie auch möglichst dabei.

Die Gottesdienste waren bisher die einzige Konstante in ihrer Arbeit an den Ruhrseen. Viele Aktivitäten in den Gemeinden sind ins Internet verlegt worden, anderes ließ sich nicht als Zoom-Konferenz auf dem Bildschirm weiterführen. Trotzdem steht die Gemeindeassistentin bei der Findung von Aufgaben nicht unter Druck: „Ich bin ,on top‘ hier“, sagt Leonie Gosselke, als nicht erwartete Verstärkung. Und so darf sie noch ein bisschen hineinschnuppern ins Gemeindeleben.

Anfang des neuen Jahres wird sich geklärt haben, wo Lücken sind, die von ihr gut ausgefüllt werden können. „Für vieles braucht es noch mehr Erfahrung“, sagt sie bescheiden, obwohl sie ja schon viele Schritte auf dem Weg zum Berufsziel Gemeindereferentin hinter sich gebracht hat. Wo ihrer Meinung nach die Schwerpunkte liegen könnten? Die Jugendarbeit nennt sie, den Einsatz für Familien, besonders aber den Umgang mit Kindern: „Die sind so begeisterungsfähig“, spricht aus ihr Erfahrung und Vorfreude. Überhaupt, sagt sie, „ich liebe die Vielfalt der Begegnungen mit Menschen.“

Auf dem richtigen Weg

Die zwei Jahre, die sie jetzt schon praktische Arbeit in Gemeinden leisten darf, haben Leonie Gosselke gezeigt, „dass mich der Beruf vollkommen erfüllt“. Ihr sei bewusst geworden, „dass Gott mich den richtigen Weg geführt hat“, hat die Neue im Pastoralverband in ihrem Vorstellungsschreiben bekannt. Sie hofft, in Herdecke und Wetter ihre Ausbildung abschließen zu können. Ab September würde sie gerne „weiterhin an den Ruhrseen den Dienst erfüllen und die frohe Botschaft verkünden“ – dann als Gemeindereferentin.