Hagen/Sauerland. 15 Todesfälle in Herdecker Seniorenheimen, bei der Maskenpflicht herrscht Unsicherheit: die Corona-Lage in der Region.

In Herdecke sind vier weitere Seniorenheim-Bewohner gestorben, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten: zwei Frauen (76 und 86) sowie zwei Männer (83 und 85). Damit sind in den beiden Seniorenanlagen, in denen die Verstorbenen wohnten, in den vergangenen beiden Wochen insgesamt 15 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben. Auch der Märkische Kreis, die Kreise Olpe und Soest sowie die Stadt Hagen vermelden insgesamt vier weitere Todesfälle.

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Das Coronavirus weist ohnehin auch zu Wochenbeginn eine hohe Dynamik in den zwölf Landkreisen und kreisfreien Städten des Regierungsbezirks Arnsberg auf. So liegt die Stadt Herne inzwischen bei einer Sieben-Tages-Inzidenz von 294 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern. Sie ist damit ebenso gestiegen wie in Hagen. Dort meldete das Robert-Koch-Institut am Dienstagmorgen einen Wert von 214,6.

Die Lage auf den Intensivstationen

Auch die Zahl der Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert sind und auf Intensivstationen behandelt werden müssen, steigt weiter. So sind in der besonders betroffenen Stadt Herne inzwischen rund 17 Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt.

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In Hagen und im Märkischen Kreis liegt der Wert bei etwa 11 Prozent, wobei aber im Märkischen Kreis derzeit ein Drittel der Intensivplätze gar nicht belegt sind, in Hagen sind laut Intensivbettenregister am Montag 23 von 96 Plätze nicht belegt. Im HSK und im Kreis Olpe liegt der Anteil der Corona-Patienten auf den Intensivstationen bei unter zehn Prozent, im Ennepe-Ruhr-Kreis und im Kreis Siegen-Wittgenstein gar unter vier Prozent.

Unsicherheit bei Maskenpflicht

Im Märkischen Kreis herrscht indes Unklarheit, wo die Maskenpflicht in den Fußgängerzonen noch gilt: Die entsprechende Allgemeinverfügung des Kreises ist am 31. Oktober ausgelaufen. Jetzt sollen die Städte selbst entscheiden, wo die Maskenpflicht gelten soll. Doch das haben sie zumindest noch nicht alle getan. Die Stadt Iserlohn arbeitet derzeit an einer eigenen Verfügung, die schon Mittwoch in Kraft treten soll. In Menden überbelegt man noch.

Ratssitzungen dürfen stattfinden

Derweil finden in diesen Tagen in allen Städten und Kreisen die konstituierenden Sitzungen von Stadt- und Gemeinderäten sowie Kreistagen statt, die im September neu gewählt worden waren. Oft mit der Einführung der neuen Bürgermeister und Landräte.

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Das Heimatministerium hat den Städten und Kreisen dazu auf 14 Seiten Hinweise geschickt. Darin ist deutlich festgelegt, dass trotz des „Lockdown light“ und des allgemeinen Veranstaltungsverbots die Sitzungen stattfinden dürfen – sie dienten dem Erhalt der kommunalen Selbstverwaltung und seien somit erlaubt.

Betont wird auch, dass die Sitzungen öffentlich stattfinden müssen. Allerdings gilt sowohl für Rats- und Kreistagsmitglieder wie auch für die Besucher: Die Coronaschutzregeln, insbesondere die Abstände, müssen eingehalten werden.