Hagen. Hamm ist vor Hagen noch immer die Corona-Hochburg der Region. Doch die Zahlen steigen auch in anliegenden Gebieten. Warum Sorge angebracht ist.
Aus Juni stammen die guten Nachrichten in Verbindung mit dem Diagnose-Zentrum Selbecker Straße in Hagen. Wegen sinkender Fallzahlen wurde es damals geschlossen. Nur noch zwei offiziell bekannte Infizierte hatte es in der Stadt damals gegeben. Am Mittwochmorgen ein anderes Bild: Dutzende Menschen warten vor dem Testzentrum darauf, dass der Abstrich zum Nachweis des Coronavirus bei ihnen vorgenommen wird. Denn Hagen hat sich in den vergangenen Tagen zum Hotspot entwickelt.
Corona: Hagen meldet Mittwochvormittag 43 Neuinfektionen
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Mit 47,7 Neuinfektionen (Stand Mittwochmorgen, 0 Uhr) pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen liegt die Volmestadt an der Schwelle zu dem Wert (50), der aus einer Stadt oder Landkreis ein Risikogebiet macht. Am Vormittag meldete die Stadt 43 positiv bestätigte Neuinfektionen mit COVID-19 in Hagen. Damit überschreitet Hagen mit einem Wert von 55,6 (beziehungsweise 105 Neuinfektionen in den letzten sieben Tagen) die 7-Tage-Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.
Sinkende Zahlen im Kreis Siegen-Wittgenstein
Nirgendwo im Regierungsbezirk Arnsberg ist der Trend so radikal wie in Hagen. Vergangenen Freitag noch lag die Stadt mit einem Wert von 13,2 unauffällig auf Platz neun. Binnen fünf Tagen ist sie hinter Hamm, dessen Wert auf konstant hohem Niveau bleibt, zu einer Corona-Hochburg geworden, der nun weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus bevorstehen. Vor allem an Schulen und Kindertagesstätten zeigt sich der sprunghafte Anstieg: Ganze Einrichtungen mussten und müssen geschlossen werden.
Auch in der Nachbarschaft und den weiteren Kreisen des Regierungsbezirks ist kaum an Entwarnung zu denken. Einzige Ausnahme: Im Kreis Siegen-Wittgenstein sind die Zahlen in den vergangenen fünf Tagen zurückgegangen (14,0).
Steigende Zahlen im Märkischen Kreis
Im Märkischen Kreis zum Beispiel ist zumindest leichte Sorge angebracht. Die Zahl der Neu-Infektionen stieg sehr deutlich auf 23,5. Noch aber ist der Kreis vom ersten kritischen Schwellenwert, aber dem neue Maßnahmen geprüft werden, ein Stück weg. Der liegt bei 35. Näher dran sind da schon der Kreis Unna, der ebenfalls deutlich an Neu-Erkrankungen zulegte und im aktuellen Ranking auf Platz drei rangiert.
Nach „eigenen Berechnungen“ ist der Wert von 35 sogar schon überschritten, wie der Kreis am Dienstag mitteilte. Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen sind deswegen schon untersagt, es sei denn es liegt ein schlüssiges Abstands- und Hygienekonzept vor. Schulen und Kitas sollen die „dringende Empfehlung“ erhalten, den Unterricht oder weitere Aktivitäten nur noch in festen Gruppen abzuhalten.
Auch Dortmund (27,1) und Herne (26,9) bewegen sich mit steigenden Fallzahlen auf den Wert von 35 zu. Im Ennepe-Ruhr-Kreis ist das Wachstum noch moderat, während das Geschehen in den Kreisen Olpe (14,1), Siegen-Wittgenstein: 14,0, Soest 11,9 und im Hochsauerlandkreis 9,6 unauffällig zu sein scheint.
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Die Corona-Rangliste im Vergleich zum 2. Oktober:
1. (Vorwoche 1.) Hamm: 94,9 (94,4) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen
2. (9.) Hagen: 47,7 (13,2)
3. (5.) Kreis Unna: 27,9 (20,5)
4. (2.) Dortmund: 27,1 (26,4)
5. (3.) Herne: 26,9 (22,3)
6. (4.) Bochum: 24,1 (20,6)
7. (8.) Märkischer Kreis: 23,5 (16,3)
8. (6.) Ennepe-Ruhr-Kreis: 21,6 (18,2)
9. (10.) Kreis Olpe: 14,1 (10,4)
10. (7.) Siegen-Wittgenstein: 14,0 (16,5)
11. (11.) Kreis Soest: 11,9 (11,3)
12. (12.) Hochsauerlandkreis: 9,6 (3,5)