Hagen/Sauerland. Hamm steht immer noch mit Abstand ganz oben. Aber wie hat sich die Corona-Dynamik insgesamt entwickelt? Die Lage ist sehr unterschiedlich.

Es war ein erheblicher Aufwand für den Hochsauerlandkreis in dieser Woche: Eine Schülerin des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Winterberg hatte sich mit dem Coronavirus infiziert. Und in der Folge wurden 129 Kontaktpersonen von den Behörden in Quarantäne geschickt – darunter 90 Schüler sowie neun Lehrer des Gymnasiums. Aber auch Trainer, Sportler und Schüler des Olympia-Stützpunktes in Winterberg, wo die Schülerin trainiert.

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Doch trotz dieser großen Zahl sind die Gesamtwerte für die Dynamik des Coronavirus im Hochsauerlandkreis sehr niedrig: bei 3,5 liegt die Sieben-Tages-Inzidenz. Die misst die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen – und macht damit die Corona-Dynamik in ganz Deutschland vergleichbar. In Nordrhein-Westfalen liegt nur Höxter mit 2,8 noch niedriger als der Hochsauerlandkreis. Der niedrige Wert ist trotz der großen Zahl von Menschen in Quarantäne erklärbar: Denn bislang haben die weiteren Tests bei Kontaktpersonen keine neuen Infektionen ergeben.

Hamm kämpft weiter mit Folgen

Generell gilt beim Blick auf die Zahlen für unsere Region: Hamm bleibt der absolute Spitzenreiter. Die Folge der dreitägigen Großhochzeit, durch die sich offensichtlich das Coronavirus verbreitet hatte, sind noch nicht ausgestanden: Bei 94,4 liegt aktuell der Sieben-Tages-Wert. Und damit weiterhin massiv über den Grenzwerten von 35 und 50, ab denen ein in dieser Woche noch einmal verschärftes Regelwerk für neue stufenweise Einschränkungen des öffentlichen Lebens greift – vor allem bei Feierlichkeiten.

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In Remscheid, der zweiten Corona-Hochburg in Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland, ist der Wert zwar im Wochenvergleich gesunken, er liegt mit 50,5 aber weiter über den Grenzwerten. Und mit dem Oberbergischen Kreis, der einen Wert von 36,7 aufweist, liegt ein weiterer Landkreis mit einer hohen Corona-Dynamik vor der „Haustür“ etwa des Kreises Olpe und des Märkischen Kreises.

Jetzt insgesamt 290 Tote

Die aktuelle Rangliste der Corona-Dynamik für den Regierungsbezirk Arnsberg sieht so aus:

  • 1. (Vorwoche 1.) Hamm: 94,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen (38 Tote)
  • 2. (3.) Dortmund: 26,4 (21 )
  • 3. (5.) Herne: 22,3 (7)
  • 4. (4.) Bochum: 20,6 (28)
  • 5. (7.) Unna: 20,5 (42)
  • 6. (8.) Ennepe-Ruhr-Kreis: 18,2 (15 )
  • 7. (2.) Siegen-Wittgenstein: 16,5 (8)
  • 8. (9.) Märkischer Kreis: 16,3 (32 )
  • 9.( 6.) Hagen: 13,2 (14 )
  • 10. (11.) Olpe: 10,4 (57)
  • 11. (12.) Kreis Soest: 11,3 (9 Tote)
  • 12. (10.) Hochsauerlandkreis: 3,5 (19)

Im Wochenvergleich ist die Zahl der Verstorbenen im Regierungsbezirk Arnsberg im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion nur um zwei Fälle auf 290 Tote gestiegen. Zum einen starb in Dortmund ein 94-Jähriger ursächlich an Covid 19. Zum anderen musste der zu Beginn der Pandemie sehr stark betroffene Kreis Olpe erstmals seit Juni wieder einen Todesfall vermelden. Ein 82-jähriger Mann aus Finnentrop starb im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.

Hier gibt es eine sich täglich aktualisierende Tabelle zur Lage in der Region: