Hagen/Siegen/Iserlohn. Kennenlernen und Feiern in der Erstsemesterwoche fallen aus. Aber die Uni Siegen und Fachhochschule Südwestfalen haben Angebote für Einsteiger.

Die notwendigen Informationen werden sie wohl bekommen. Sowohl die Universität in Siegen als auch die Fachhochschule Südwestfalen mit ihren Standorten in Iserlohn, Hagen und Meschede bereiten derzeit Online-Videos vor. In denen sollen die Studienstarter, die sich derzeit für das Wintersemester 2020/21 einschreiben, den Campus im Herbst kennenlernen können – die Örtlichkeiten genauso wie die Lehrenden und wichtige Einrichtungen und Strukturen.

Aber es wird etwas fehlen, was auch zum Studienstart gehört: Das Kennenlernen der neuen Studienkollegen, das gemeinsame Bier, der Partybesuch – Freundschaften fürs Leben entstehen oft aus diesen ersten Tagen. Doch in diesem Jahr werden die Studienbeginner darauf verzichten müssen. „Das ist natürlich schade“, sagt Birgit Geile-Hänßel, die Sprecherin der Fachhochschule Südwestfalen. „Gerade, weil viele Schulabgänger ihren Abschluss schon nicht richtig feiern konnten. Aber unter den gegebenen Umständen der Corona-Pandemie können wir das auf dem Campus natürlich nicht machen.“

Einführungswoche wird rein digital stattfinden

Genauso ist es an der Universität Siegen. Die Einführungswoche wird rein digital stattfinden, aber zumindest für den eigentlichen Semesterbetrieb gibt es Hoffnung, dass es auch wieder zu sozialen Kontakten, zum gemeinsamen Lerne mit physischer Präsenz kommen kann. „Es wird einen Mix geben: So viel Präsenz wie möglich, so digital wie nötig“, sagt Uni-Sprecher André Zeppenfeld.

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Ganz konkret wird das bedeuten: Veranstaltungen mit mehr als 100 Teilnehmern werden rein digital stattfinden, andere Seminare und Übungen sollen aber auch vor Ort auf dem Uni-Gelände möglich sein. „Sehr gut besuchte Angebote wie die Einführungsveranstaltungen in Betriebswirtschaftslehre oder Medienwissenschaften werden also nur rein digital stattfinden können“, so André Zeppenfeld. Für die Vor-Ort-Veranstaltungen arbeite man intensiv an Raum- und Sitzplänen. „Damit wir im Fall einer Corona-Infektion nachverfolgen können, wer wann wo gesessen hat“, erklärt der Uni-Sprecher. Und es solle auch garantiert werden, dass für Studierende Präsenz- und Onlineangebote zeitlich nicht so eng beieinander liegen, dass sie nicht wahrgenommen werden können. „Das ist insgesamt eine große Herausforderung“, so André Zeppenfeld. Insgesamt rechnet die Uni Siegen damit, dass auch in Corona-Zeiten etwa so viel Studierende die Uni besuchen werden wie in einem normalen Wintersemester – also etwa 19.000.

Praktische Arbeit wieder an der Fachhochschule möglich

Die Entwicklung wird bei der Fachhochschule Südwestfalen noch mit Spannung erwartet. 13.000 Studierende hat die FH, in der Regel gibt es 3000 Erstsemester. Wie viele Erstsemester sich für das im September startende Wintersemester neu einschreiben, ist offen. „Man wird sehen, ob sich mehr Bachelor-Absolventen noch für den Masterstudiengang einschreiben, weil die Arbeitsmarktsituation derzeit schwierig ist“, so FH-Sprecherin Birgit Geile-Hänßel.

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Ganz digital, so wie im Sommersemester, wird der Studienbetrieb auch an der Fachhochschule nicht mehr ablaufen. „Vorlesungen und Übungen wird es weiter vorwiegend in digitaler Form geben, aber die Praktika sollen wieder vor Ort angeboten werden“, sagt Birgit Geile-Hänßel. Denn dieser praktische Teil nimmt bei der Fachhochschule einen großen Raum ein. „Im Sommersemester mussten Studierende praktische Übungen auch Zuhause absolvieren, aber das stößt natürlich an Grenzen. Für viele Übungen braucht man die Ausstattung hier vor Ort.“ Für die Studierenden, die in wenigen Wochen wieder ins Haus kommen werden, fühlt man sich bei der Fachhochschule gewappnet: Die Hygienemaßnahmen wurden vorbereitet.

>> INFO: Semesterbeginn

  • Das Ende der Bewerbungsfrist für zulassungsbeschränkte Studienfächer (Orts-NC) wurde vom 15. Juli auf den 20. August verlegt. Der Vorlesungsbetrieb beginnt im Wintersemester 2020/2021 am 2. November, an den Fachhochschulen schon im September.
  • Die Orientierungswochen finden in der letzten Oktoberwoche statt. Wichtige Ansprechpartner bei allen Fragen sind die Studienberatungen der Hochschulen. Sie erklären auch den Umgang mit Video-Plattformen wie Zoom. Eine Übersicht unter: zsb-in-nrw.de