Siegen. Die Wissenschaftler der Uni Siegen sind an vier E-Learning-Konzepten beteiligt. Hintergrund bildet das Corona-bedingte Online-Sommersemester.

Die Universität Siegen arbeitet an der Entwicklung von neuen E-Learning-Angeboten mit. Siegener Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind an vier Konzepten beteiligt, die das nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerium für eine Förderung ausgewählt hat. Insgesamt werden 18 Projekte für neue digitale Lehr- und Lernformate mit zusammen 10,5 Millionen Euro finanziert.

Hintergrund ist das Online-Sommersemester, „das die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen in der Corona-Pandemie in kürzester Zeit mit einem umfassenden digitalen Lehrangebot auf die Beine gestellt haben“, wie die Uni in einer Mitteilung erläutert. Das Wissenschaftsministerium wolle die Hochschulen gemeinsam mit der Digitalen Hochschule NRW (DH.NRW) mit der Förderlinie (OERContent.nrw) auf diesem Weg weiter unterstützen.

Universität Siegen leitet E-Learning-Projekte

Die ausgewählten Anträge, bei denen mindestens drei Hochschulen zusammenarbeiten, erhalten bis zu 1,5 Millionen Euro. Beim Projekt „digGER“ hat die Uni Siegen die Konzeptleitung. Zusammen mit den Universitäten Duisburg-Essen und Paderborn möchte das Team „die digitalen Kompetenzen in der Germanistik stärken“.

Zeitnah nutzbar

Die neuen E-Learning-Konzepte sollen zeitnah umgesetzt und die Inhalte in das neue Online-Landesportal ORCA.nrw (Open Ressources Campus NRW) eingestellt werden, damit sie allen Studierenden und Lehrenden in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung stehen.

In dem geisteswissenschaftlichen Fach mangele es noch an multimedialen Lehr-Lern-Angeboten. „Der Computer spielt als professionelles Arbeitsinstrument in der Germanistik eine immer wichtigere Rolle, sei es zur Auswertung von großen Textsammlungen, als Kommunikationsmedium oder als virtuelle Arbeitsumgebung für Schule und Studium“, sagt Prof. Dr. Friedemann Vogel. Der Linguist vertritt gemeinsam mit Prof. Dr. Stephan Habscheid und Prof. Dr. Torsten Steinhoff die Uni Siegen in dem Projekt.

Siegen: E-Learning-Projekte reichen vom Programmieren bis zur Schreibdidaktik

Im Zuge von „digGER“ werden verschiedene Lernarrangements entwickelt. Thematisch reicht der Bogen vom „Programmieren für Germanisten“ bis zu „Sprache in der internetbasierten Kommunikation“. Ein „vor allem für Lehramtsstudierende interessantes Angebot“ bezieht sich auf digitale Schreibdidaktik. Hier geht es um die Frage, wie Schreibkompetenzen gefördert werden können und welches Potential dabei dem Schreiben und Lesen am PC und mit Hilfe von Textverarbeitungsprogrammen zukommt.

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Das digitale Schreiben besitze „ein herausragendes Lernpotenzial, weil es das Planen, Formulieren und Überarbeiten von Texten unterstützt und vielversprechende Optionen für kooperatives Schreiben und die Veröffentlichung eröffnet“, heißt es weiter. „Digital gestützte hochschuldidaktische Angebote gibt es allerdings bislang nicht“, sagt Vogel. „Hier kann digGer wichtige Bausteine liefern.“

Die digGER-Lernarrangements könnten Studierenden unter anderem beim Selbststudium in der Abschlussphase eine Hilfe sein. Sie sollen außerdem in forschungsorientierten Seminaren die Realisierung von kleinen Projektstudien unterstützen oder in einzelnen Veranstaltungen genutzt werden, wenn es zum Beispiel in der Einführung in die Linguistik um internetbasierte Kommunikation geht. Ein wesentliches Element von digGer ist die Einbindung externer Fachleute per Video.

E-Learning-Projekte mit Siegener Beteiligung

Ebenfalls vom Land NRW gefördert werden die folgenden digitalen Lehr- und Lernformate, an denen die Universität Siegen beteiligt ist:

  • Zusammen mit den Universitäten Bochum und Düsseldorf arbeitet die Uni Siegen an dem Konzept „Digitale Materialien in der Stochastik-Lehre für Präsenzveranstaltungen und Selbststudium“. Es umfasst ein Lehrkonzept sowie kombinierbare digitale Materialien, die in allen grundlegenden Stochastik-Veranstaltungen für Studierende der Mathematik sowie der Natur- und Ingenieurwissenschaften eingesetzt werden können.

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  • Inklud.nrw ist ein Konzept der Universitäten Paderborn, Siegen, Duisburg-Essen und Bielefeld. Ziel ist die Entwicklung inklusionsorientierter Basiskompetenzen in der Lehrerbildung und der Erwerb von digitalisierungsbezogenen Kompetenzen.
  • Das Projekt DigiMal.nrw, bei dem die Universität Duisburg-Essen mit den Universitäten Siegen, Dortmund, Bielefeld, Köln, Münster, Paderborn und Wuppertal zusammenarbeitet, beschäftigt sich mit digitalen Aspekten in der Mathematiklehrerbildung. Die Qualität von zentralen Lehrveranstaltungen im Lehramtsstudium Mathematik soll mit Hilfe von digital gestützten Maßnahmen verbessert werden.
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