Hagen. Am Dienstag gab es auf NRW-Autobahnen Rekordstaus von insgesamt über 500 Kilometern. Wie Verkehrsminister Wüst das in Zukunft verhindern will.

Die Landesregierung investiert Rekordsummen in die Zukunft der Verkehrsinfrastruktur in NRW. In der Gegenwart wurden am Dienstag weit über 500 Kilometer Stau auf NRW-Autobahnen gemeldet. Ebenfalls Rekord.

Am Rande des NRW-Mobilitätsforums beantwortet NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) drei Fragen zum Thema Mobilität.

Was bringt das Mobilitätsforum?

Der ÖPNV ist Teil der Lösung für viele der Herausforderungen für die Mobilität der Zukunft. Die muss individuell zugeschnitten, verkehrsmittelübergreifend vernetzt, digital buchbar und bezahlbar sein. Hinzu kommt der Wunsch nach sauberer Mobilität. Die Klimaziele erreichen wir nur mit einem leistungsfähigen und attraktiven ÖPNV. Der Anteil des ÖPNV am Modal Split (Verkehrsmittelwahl/Red.) muss steigen. Darum ist das NRW-Mobilitätsforum so wichtig: Die größte Fachveranstaltung der Nahverkehrsbranche ist eine gute Plattform, neue Impulse zu setzen.

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Welchen Beitrag leistet die Landesregierung?

Zum einen investieren wir Rekordsummen in die Sanierung, die Modernisierung und den bedarfsgerechten Ausbau der Infrastrukturen. Allein im letzten Jahr sind fast 1,4 Milliarden Euro in unseren Autobahnen, Bundesstraßen und Landesstraßen verbaut worden. Zum anderen nutzen wir die Potenziale der Digitalisierung für neue Mobilitätskonzepte – z.B. Smartphone-basierte, elektronische Ticketlösungen auf Grundlage des Check-In/Check-Out (CiCo) Systems. Noch in diesem Jahr wird die App mobil.nrw eingeführt. Die App bündelt alle Nahverkehrstarife und den NRW-Tarif. Zur Erneuerung der Stadt- und Straßenbahnen stellt das Land eine Milliarde Euro bereit. Davon fließen 77 Millionen Euro bereits in 2020 ab.

Was wird für ländlichere Räume wie Südwestfalen getan?

Rund 100 Millionen Euro fließen in den nächsten zwölf Jahren in Schnellbus-Linien im ländlichen Raum (konkrete Projekte in Südwestfalen noch unbekannt/Red.). Potenzial gibt es auch bei der Reaktivierung von Schienenstrecken, um die Anbindung des ländlichen Raums an angrenzende Ballungszentren zu verbessern. Das Land fördert dies. Ob und welche Strecken für eine Reaktivierung vorgeschlagen werden, obliegt der Entscheidung der SPNV-Aufgabenträger (Schienenpersonennahverkehr/Red.). Vier Reaktivierungsmaßnahmen in NRW werden bereits aktiv geplant. Aktuell wird die Reaktivierung 16 weiterer stillgelegter Strecken von den jeweiligen Aufgabenträgern überprüft. Darüber hinaus hat die Landesregierung das Förderprogramm für nicht bundeseigene Eisenbahnen (NE-Bahnen) im vergangenen Jahr wieder eingeführt. Damit werden Industrie- und Gewerbegebiete sowie Logistik- und Produktionsunternehmen wieder an die Hauptstrecken der Bahn angeschlossen.