Berlin. Wie an einer Perlenkette reihen sich vier Planeten am Nachthimmel aneinander – nicht das einzige Himmelsschauspiel, das bevorsteht.
Wer dieser Tage an den Nachthimmel schaut, kann ein besonderes Schauspiel beobachten: eine „Planetenparade“ oder auch „Planetenreihe“. Der Begriff beschreibt das Phänomen, wenn mehrere Planeten auf ihren Umlaufbahnen so zueinanderstehen, dass es von der Erde aussieht, als lägen sie auf einer – mehr oder weniger – geraden Linie.
Wie Nasa-Experte Preston Dyches sagt, ist eine Planetenparade nicht „super selten“, aber sie geschehe auch nicht jedes Jahr, daher lohne sich der Blick in den Nachthimmel.
Planeten in einer Reihe (Januar 2025): Besondere Stellung von Venus, Jupiter, Mars, Saturn, Neptun und Uranus
Venus und Saturn haben sich in den vergangenen Wochen bereits „angenähert“ – der Höhepunkt war am 17. und 18. Januar. Von der Erde aus gesehen schienen die beiden Planeten nur noch wenige Finger breit voneinander entfernt zu sein.
Am 21. Januar lohnt sich wieder ein Blick zum Himmel: Kurz nach Sonnenuntergang stehen Venus, Jupiter, Mars, Saturn, Neptun und Uranus in einer Linie. Für die Beobachtung von Neptun und Uranus benötigt man laut Nasa ein lichtstarkes Fernglas oder Teleskop, die anderen vier Planeten sind mit bloßem Auge sichtbar.
Die ungefähre Blickrichtung ist Südsüdost (siehe Foto oben). Franz Hofstadler, Obmann des Astronomischen Vereins Mühlviertel, erklärt gegenüber den „Oberösterreichischen Nachrichten“: „Sobald es dunkel wird, leuchtet die Venus am Südwesthimmel – strahlend hell, sie erreicht derzeit die größte Helligkeit, die ein Planet haben kann“. Gleich links daneben sei Saturn zu sehen, wenn auch weniger auffällig. Beide befinden sich laut Hofstadler derzeit im Sternbild Wassermann.
Richtet man den Blick nach Osten, ist auch Jupiter nicht zu übersehen. „Der größte Planet unseres Sonnensystems steht im rechten Horn des Sternbildes Stier und dominiert dort das Geschehen“, so Hofstadler weiter. In seiner Nähe liegt außerdem der bekannte Sternenhaufen der Plejaden. Der rötlich schimmernde Mars sei schließlich im Sternbild Zwillinge zu finden.
Planeten in einer Reihe: So kann man die Planetenparade am besten beobachten
Wie bei allen Stern- und Planetenphänomenen gilt auch hier: Wer etwas sehen will, sollte die Stadt verlassen und sich einen Ort mit wenigen Lichtquellen in der Umgebung suchen. Außerdem sind die Sichtbedingungen etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang am besten. Wer früh mit dem Beobachten beginnt, kann seine Augen langsam an die Dunkelheit gewöhnen.
Ein häufiger Anfängerfehler ist auch die Verwechslung von Sternen und Planeten. Dabei hilft ein genauer Blick bei der Unterscheidung. Während Sterne charakteristisch funkeln, leuchten Planeten ruhig und gleichmäßig. Der Grund dafür liegt in der Erdatmosphäre: Das Licht weit entfernter Sterne wird durch Luftturbulenzen so gestreut, dass es flimmert.
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Am 28. Februar: Alle acht Planeten sichtbar
Wer die Parade am 21. Januar verpasst, hat am 28. Februar eine zweite Chance auf ein noch größeres kosmisches Fest. Dann erscheinen alle acht Planeten unseres Sonnensystems gleichzeitig am Himmel – ein Ereignis, das Astronomen als äußerst selten bezeichnen.
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