Berlin. Wer Mineralwasser kauft, hat die Qual der Wahl. Aber welches ist gesund, welche Verpackung umweltfreundlich? Tipps von einer Expertin.
Wer Mineralwasser im Supermarkt kauft, hat viele Optionen: Mineralwasser in Glasflaschen, in Einweg- und in Mehrweg-Plastikflaschen. Worauf sollten Käufer achten, wenn sie sich für ihr Trinkwasser entscheiden? Gibt es Verpackungen, die gesundheitsschädlich sind? Antworten von Stiftung Warentest.
„Bei Mineralwasser lohnt es sich, auf Umwelt-Gesichtspunkte zu achten“, sagt Ina Bockholt, Expertin bei Stiftung Warentest. Glasflaschen zu kaufen sei besonders sinnvoll, wenn das Wasser aus der Umgebung komme, also aus dem Umkreis von 50 Kilometern um das eigene Zuhause. Glasflaschen können bis zu 50 Mal wiederverwendet werden.
Auch interessant
„Wenn Sie aber Mineralwasser kaufen, das etwas weiter entfernt gewonnen wird, dann lohnt es sich, PET-Mehrwegflaschen zu kaufen“, sagt Bockholt. PET-Mehrwegflaschen können bis zu 25 Mal gefüllt werden und sind etwas leichter als Glasflaschen. Dadurch können sie mit weniger Ausstoß von Treibhausgas transportiert werden.
Mineralwasser: Von dieser Flasche sollten Sie möglichst die Finger lassen
Die PET-Einwegflaschen, die es oft beim Discounter gibt, haben laut der Expertin inzwischen auch einen relativ großen Recyclat-Anteil, können also auch teilweise wiederverwertet werden. „Dennoch kann man die nur einmal nutzen und das produziert einfach mehr Müll, weswegen wir die Flasche am wenigsten empfehlen“, so Bockholt.
Besonders empfehlenswert aus ökologischer Sicht sei es also, regional gewonnenes Wasser aus Glasflaschen zu kaufen. Die zweitbeste Option seien PET-Mehrwegflaschen.
- Milchalternativen: Hafermilch oder Kuhmilch: Was ist wirklich gesünder?
- Ernährung: Gefahr Proteinpudding? Dr. Riedl warnt vor beliebten Sorten
- Vegan und Vegetarisch: Rügenwalder Mühle: So (un-)gesund sind Fleischersatzprodukte
- Gesund essen: Proteinfasten: Dr. Riel nimmt More Nutrition auseinander
Wer besonders auf Nachhaltigkeit achtet, soll laut der Expertin Wasser aus der Leitung trinken. „Das ist ökologisch gesehen am besten“, sagt Bockholt – selbst wenn es mit einem Soda-Stream aufgesprudelt wird, wie das Umweltbundesamt in einer Studie herausgefunden hat. Leitungswasser verursacht keinen CO2-Ausstoß und ist auch in anderer Weise praktisch: Es ist günstig und muss nicht geschleppt werden.
Welches Material der Wasserflasche ist am gesündesten?
Aus gesundheitlicher Sicht, sagt die Expertin, sind alle Materialien bei der Wasserflasche unbedenklich. Auch Theorien, dass sich in Plastikflaschen Mikroplastik ins Wasser absetzen könnte, sieht sie kritisch. „Auf Mikroplastik haben wir das Mineralwasser noch nie untersucht, weil es dafür einfach noch keine richtig anerkannte Methode gibt“, sagt Bockholt.
Auch interessant
„Bislang können wir dazu eigentlich nichts sagen“, so die Expertin. Das Bundesinstitut für Risikobewertung sehe den Konsum von Wasser aus Plastikflaschen nach aktuellem Stand als unbedenklich an.
Wer besonders viele Nährstoffe mit seinem gekauften Wasser aufnehmen möchte, sollte sich die Inhaltsstoffe der verschiedenen Anbieter durchlesen. Grundsätzlich gibt es keinen Mindestanteil an Nährstoffen, den ein Wasser erfüllen muss, um Mineralwasser genannt werden zu dürfen. „Heutzutage können auch Mineralwasser mit einem geringen Nährstoffanteil als Mineralwasser verkauft werden“, sagt Bockholt.
Lesen Sie auch: Experten sicher: Mit diesen Tipps werden Sie 10 Jahre älter
Mineralwasser muss kein Mindestmaß an Nährstoffen enthalten
Natürliches Mineralwasser muss möglichst ursprünglich rein sein, es dürfen keine Mineralien beigemischt werden. Es wird direkt aus der Quelle in die Flasche abgefüllt. Wie viele Nährstoffe ein Mineralwasser hat, hängt also von der Quelle ab, aus der es gewonnen wird. „Wenn wir Mineralstoffe in Mineralwassser finden, dann kommt es sozusagen aus dem Boden“, sagt Bockholt. „Das war vor vielen Jahren mal Regenwasser, das durch verschiedene Gesteins- und Bodenschichten gesickert ist und auf diesem Weg Mineralstoffe aufgenommen hat.“
- Analyse: Ernährung: Ist AG1 gesund? Dr. Riedl nimmt Wunderpulver auseinander
- Nahrungsergänzung: Magnesium – Was Dr. Riedl Sportlern empfiehlt
- Neue Erkenntnisse: Vitamin-D-Mangel: Experte gibt über 50-Jährigen wichtigen Rat
- Supplements: „Viele Nahrungsergänzungsmittel sollten nicht kombiniert werden“