Berlin. Heinz Hoenig benötigt eine neue Aorta. Dafür kommen zwei Gründe infrage. Grundsätzlich gibt es Anzeichen, auf die man achten sollte.
Das Bangen um Schauspieler Heinz Hoenig („Das Boot“) hält an. Nach einer Not-OP am Herzen und einer bakteriellen Infektion hatte sich die gesundheitliche Situation des 72-Jährigen immer weit verschlechtert. Jetzt soll Hoenig eine neue Speiseröhre erhalten, im Anschluss folgt eine Operation an der Aorta. Doch in welchen Fällen wird solch eine Aorten-OP überhaupt notwendig? Und gibt es Anzeichen und , sollte die Hauptschlagader beeinträchtigt sein?
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Was macht die Aorta?
Die Aorta befindet sich in der Mitte des menschlichen Torsos und ist die größte sogenannte Schlagader. Über sie wird sauerstoffreiches Blut zum Herzen transportiert und von dort in den ganzen Körper verteilt, wodurch die Funktion des Stoffwechsels sichergestellt wird.
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Wie kann die Aorta beschädigt werden?
Wieso genau Heinz Hoenig eine neue Aorta benötigt, ist derzeit nicht bekannt. Grundsätzlich kommen dafür aber vorrangig zwei Szenarien infrage.
1. Aneurysma in der Aorta: Damit ist eine Erweiterung in der Hauptschlagader gemeint. Heißt: Die Aorta dehnt sich an der betroffenen Stelle aus und bildet Ausbuchtungen, die den Blutfluss einschränken. Kleinere Aneurysmen können durch regelmäßige Untersuchungen und Medikamente in Schach gehalten werden. Im schlimmsten Fall kann das Aneurysma anwachsen und die Aorta zum Platzen bringen, wodurch der Patient innerhalb kürzester Zeit innerlich zu verbluten droht.
Ein solches Aneurysma in der Aorta tritt im Alter oft natürlich auf. Denn: Je älter wir werden, desto mehr verliert unser Gewebe an Festigkeit. Laut dem Deutschen Herzzentrum der Charité Berlin kann sich der Durchmesser der Aorta bis zum 70. Lebensjahr natürlich um bis zu 35 Prozent erhöhen. Erst wenn die Aorta noch größer wird, spricht man von einem Aneurysma.
Zu den Ursachen für ein Aorten-Aneurysma zählen aber auch ein zu hoher Blutdruck oder eine Pilz- beziehungsweise bakterielle Infektion. Von 100.000 Menschen erleiden im Schnitt 40 ein solches Aneurysma, was einer Quote von 0,04 Prozent entspricht.
2. Aortendissektion: Dabei handelt es sich um einen Riss in der inneren Wandschicht der Aorta. In der Folge dringt das Blut in äußere Schichten vor. Das Herzzentrum schreibt dazu: „Dadurch trennen sich die Wandschichten. Neben dem eigentlichen Gefäßinnenraum entsteht ein neuer, blutgefüllter Gefäßraum.“ Dadurch könnten anliegende Blutgefäße (Adern) abgedrückt werden und die anhängenden Organe nicht mehr ausreichend versorgen.
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Die genauen Ursachen für eine Aortendissektion sind nicht abschließend geklärt. Das Herzzentrum schreibt: „Eine Reihe von Faktoren erhöhen das Risiko für das Auftreten einer Aortendissektion, zum Beispiel ein nicht oder unzureichend behandelter Bluthochdruck, Rauchen und verschiedene Bindegewebserkrankungen (...).“ Die Wahrscheinlichkeit, eine Aortendissektion zu erleiden, liegt bei etwa 0,012 Prozent.
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Wann muss etwas operativ eingegriffen werden?
Schwerwiegende Schädigungen der Hauptschlagader müssen durch operative Eingriffe behandelt werden, bei denen die beschädigten Stellen durch Prothesen oder Stents ersetzt beziehunsgweise geschlossen werden. In leichteren Fällen genügen Blutdruckmittel und andere Medikamente.
Wie erkennt man, dass die Aorta beschädigt ist?
Bei einem Aneurysma haben die Betroffenen häufig keine Symptome. Eine Erweiterung des Blutgefäßes wird also in der Regel bei einem Besuch beim Arzt oder im Rahmen einer anderen Untersuchung festgestellt. Je größer das Aneurysma ist, desto häufiger berichten die Patienten allerdings von Schmerzen im Rücken- oder Bauchbereich, anhaltendem Husten oder lauten Atemgeräuschen, wenn die Erweiterung auf die Atemwege drücken sollte.
Die Dissektion der Aorta hingegen ist meist akut und äußert sich in plötzlichen, sehr starken Schmerzen. Betroffene berichten oft von einem reißen oder stechenden Schmerz. Soll sich der Riss in der Aorta aufweiten, kann dieses Gefühl auch „wandern“. Wichtig: Sollten Sie diese Symptome bei sich bemerken, sollten Sie dringend Rücksprache mit einem Arzt halten oder den Notruf wählen.