Berlin. Wenige Stunden bevor die neuen Strafzölle auf Waren aus Mexiko und Kanada in Kraft treten sollten, gibt es eine Einigung – zumindest vorerst.

Die USA setzen die angekündigten Zölle gegen Mexiko nach Angaben der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum vorerst aus. „Die Zölle werden ab jetzt für einen Monat ausgesetzt“, teilte Sheinbaum nach einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump über die Plattform X mit. Sheinbaum kündigte zudem an, 10.000 zusätzliche Soldaten an die Grenze zu den USA zu entsenden, um gegen den Schmuggel von Drogen vorzugehen. 

Sheinbaum erklärte, ihr Land werde die Nordgrenze „umgehend“ mit einer entsprechenden Anzahl von Mitgliedern der Nationalgarde verstärken, um „den Drogenhandel von Mexiko in die Vereinigten Staaten, insbesondere mit Fentanyl, zu unterbinden“. Die USA hätten sich ihrerseits verpflichtet, gegen den illegalen Handel mit Waffen nach Mexiko vorzugehen.

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USA und Mexiko wollen verhandeln

Trump erklärte im Anschluss, das Gespräch mit Sheinbaum sei „sehr freundlich“ verlaufen. Während der einmonatigen Aussetzung der Strafzölle würden nun Verhandlungen stattfinden, um eine Einigung zu erreichen. Sheinbaum erklärte hierzu, die Gespräche zwischen beiden Seiten würden bereits am Montag beginnen und sich um Sicherheitsfragen und Handel drehen. 

President Trump Signs Executive Orders In The Oval Office
US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt Strafzölle gegen mehrere Länder angekündigt. © Getty Images via AFP | Chip Somodevilla

Trump hatte am Wochenende per Dekret drastische Zölle für Produkte aus Kanada, Mexiko und China angeordnet. Den EU-Staaten drohte er zudem erneut mit ähnlichen Maßnahmen. Weltweit gingen daraufhin zu Wochenbeginn die Aktienmärkte auf Talfahrt.

Auch Kanadas Zölle werden aufgeschoben

Wenige Stunden vor dem Inkrafttreten der Zölle hat nun auch Kanada eine Einigung mit den USA erzielt. Kanadas Premierminister Justin Trudeau schrieb auf Twitter/X, dass die Zölle für mindestens 30 Tage ausgesetzt seien. Im Gegenzug werde sein Land „neue Verpflichtungen“ eingehen, darunter die Ernennung eines Regierungsbeauftragten für den Kampf gegen Fentanylschmuggel, schrieb Trudeau am Montag nach einem Telefonat mit Trump im Onlinedienst X.

Kanadas Premierminister Justin Trudeau konnte einen Aufschub der höheren Zölle erreichen.
Kanadas Premierminister Justin Trudeau konnte einen Aufschub der höheren Zölle erreichen. © AFP | DAVE CHAN

Zudem werde Kanada die mexikanischen Drogenkartelle auf seine Terrorliste setzen und mit den USA eine „gemeinsame Spezialeinheit gegen das organisierte Verbrechen, den Handel mit Fentanyl und Geldwäsche ins Leben rufen“.