Columbus/Berlin. Eine rechtsextreme Demonstration in Columbus im Bundesstaat Ohio sorgt in den USA für Entsetzen. Laut Aktivisten häufen sich solche Vorfälle.

Dieser Bilder aus dem US-Bundesstaat Ohio sorgen gerade für Aufsehen: Am Samstag wurde eine kleine Gruppe von rechtsextremen Demonstranten gefilmt, die mit Nazisymbolen durch die Stadt Columbus marschierten. Auf dem Video ist zu sehen, wie die Gruppe Passanten rassistisch beleidigt und dabei Fahnen mit Hakenkreuzen schwenkt Sergeant Joseph Albert von der Polizei Columbus teilte dem Sender WNBS mit, dass es zu keinen Festnahmen gekommen sei, sagte jedoch, dass viele Personen zwar festgenommen, später jedoch wieder freigelassen worden seien.

In Columbus stieß der rechtsextreme Aufmarsch schnell auf Kritik: „Die Gemeinschaft von Columbus stellt sich entschieden gegen Hass und Bigotterie“, schrieb Bürgermeister Andrew Ginther auf X. Auch Ohios Governeur Mike DeWine verurteilte die Demonstration: „In diesem Staat ist kein Platz für Hass, Bigotterie, Antisemitismus oder Gewalt, und wir müssen sie anprangern, wo immer wir sie sehen“, schrieb der Republikaner auf X.

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Immer mehr rechtsextreme Vorfälle in den USA

Die Anti-Defamation League, eine amerikanische Organisation die sich gegen Antisemitismus einsetzt, teilte mit, dass der Vorfall in Columbus in ein aktuelles Muster rassistischer Vorfälle passe. Im ganzen Land habe es in den vergangenen 18 Monaten Hunderte solcher Vorfälle gegeben. So hatten am 9. November in der Kleinstadt Howell in Michigan Rechtsextreme ein Theatervorführung des „Tagebuchs der Anne Frank“ gestört.

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Laut der Anti-Defamation League ist für die Demonstration eine rassistische Gruppe namens Hate Club aus St. Louis im Bundesstaat Missouri verantwortlich. Demnach könnte eine Rivalität mit einer rechtsextremen Gruppe aus Ohio Auslöser sein. Laut Segal sollen die spontanen Aufmärsche so schockierend wie möglich wirken.

Demnach sind die Demonstrationen in der Regel klein und unangekündigt, um Gegendemonstranten zu vermeiden, und maßgeschneidert für die sozialen Medien, sagt Oren Segal, Vizepräsident des Anti-Defamation League der „New York Times“. „Letztendlich wollen sie in den Gemeinden Angst und Schrecken verbreiten und sich ein Fotomotiv schnappen“, sagte Segal.

Wahl von Trump radikalisiert Rechtsextremisten

Shannon Hardin, Vorsitzender des Stadtrats von Columbus, brachte die Proteste mit der erneuten Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten in in Verbindung: „Diese Gemeinde lehnt ihre erbärmlichen Bemühungen ab, Angst und Hass zu schüren. Es tut mir leid, dass der gewählte Präsident diese Widerlinge ermutigt hat“, schrieb der Demokrat auf X.

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Trump verwendet seit Jahren eine Sprache, die weiße Rassistengruppen anheizt. Die rassistische Gewalt bei einer Kundgebung weißer Rassisten in Charlottesville im US-Bundestaat Virginia 2017 wurde von ihm nicht verurteilt. Ähnlich verhält es sich mit dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021, für den sich Trump einem zweiten Impeachment-verfahren stellen musste.

Ganz in der Nähe von Columbus liegt die Kleinstadt Springfield, von der Trump aufgrund von Gerüchten auf sozialen Netzwerken im Wahlkampf behauptete, dass dort Einwanderer aus Haiti Hunde und Katzen fangen und essen würden.