Washington. Donald Trumps Wahlsieg überrascht in seiner Höhe. Jetzt muss sich Deutschland auf vier schwierige Jahre mit ihm einstellen.
Es war ein schneller, brutaler Sieg, der den Traum der Kamala Harris binnen Stunden platzen ließ. Nicht die erste schwarze Frau, sondern erneut der Milliardär Donald Trump wird am 20. Januar in Washington vereidigt und dann ins Weiße Haus einziehen. Der verurteilte Straftäter siegt über die ehemalige Generalstaatsanwältin – das ist eine Pointe, die es vielleicht nur in Amerika geben kann.
Es war Kamala Harris, der die Herzen aus der deutschen Politik zugeflogen sind, jetzt muss man in der Hauptstadt schnell die Kurve kriegen. Berlin muss mit Donald Trump zusammenarbeiten und darf sich nicht von persönlichen Animositäten leiten lassen. Manche frühe Einlassung zu Trump aus der Regierung klingt im Nachhinein sehr unklug, wenn man bedenkt, dass auch seine härtesten Kritiker in Washington demnächst um Termine und das Ohr des Präsidenten bitten.
Deutschland muss hart verhandeln
Die Wahl Trumps ist zu respektieren, aber das bedeutet auch, die eigene Position glasklar zu formulieren. Deutschland muss seine Interessen besonders bei diesem Präsidenten, der sich als „Dealmaker“ sieht, klar herausstellen und darf dabei nicht zimperlich sein. Schließlich teilt niemand härter aus als Donald Trump.
Die Kampagne des Wahlsiegers hat gezeigt, wo die Schmerzpunkte im Verhältnis zur neuen Administration liegen werden. Trumps Strafzölle sind Gift für unsere Exportwirtschaft. Ein Stopp der Waffenlieferungen an die Ukraine stärkt Wladimir Putin und kann die Sicherheitstektonik 1000 Kilometer vor unserer Grenze dramatisch ändern. Verliert die Ukraine den Krieg ist Europa unsicherer, Putins Appetit angeregt und Millionen Flüchtlinge stehen vor unserer Tür. Bleibt Trump in China bei seinem aggressiven Kurs droht eine militärische Eskalation im Streit um Taiwan. Das wäre eine Niederlage für unsere Zivilisation und eine Katastrophe für die deutsche Wirtschaft, bei der China schon lange ganz oben auf der Kundenliste steht.
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Bleibt die Frage, was hat eigentlich Kamala Harris falschgemacht? Hat sie zu wenig auf die wichtigen Wirtschaftsthemen gesetzt, oder einfach zu wenig Profil gezeigt? Ihre Kampagne wird noch Heerscharen von Politikwissenschaftlern beschäftigen und vielleicht kommen sie zu dem einfachen, aber bitteren Schluss: Amerika ist noch nicht bereit für eine Präsidentin? Schon die kluge Hillary Clinton scheiterte bitter und erste Analysen über das Wahlverhalten der Männer über alle Ethnien hinweg legen diesen traurigen Schluss nahe.
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