Berlin. Nach der Kette der Demütigungen: Jetzt greift der Iran Israel an. Es liegt an Israels Premierminister, eine große Eskalation zu verhindern.
Nur die größten Optimisten konnten hoffen, dass der Iran keine Vergeltungsaktion gegen Israel starten würde. Ihr Traum ist mit dem Raketenangriff auf Israel geplatzt. Die Kette der Demütigungen für das Mullah-Regime war einfach zu hoch. Erst die Tötung eines Generals der Revolutionsgarden in einem iranischen Konsulat in Damaskus. Dann das Attentat auf den Hamas-Auslandschefs Ismail Hanija in einem Gästehaus der Revolutionsgarden mitten in Teheran. Vor wenigen Tagen die tödliche Attacke auf Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah in Beirut.
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Vor allem der Tod Nasrallahs trifft die Führung in Teheran hart. Die hochgerüstete Hisbollah mit rund 150.000 Raketen war die bedeutendste Abschreckungsmacht des Irans. Mit der Dezimierung der Schiiten-Miliz ist das Mullah-Regime noch verletzlicher gegenüber Angriffen aus Israel. Insbesondere die Atomanlagen und die Waffenfabriken liegen im Visier der Israelis.
Iran greift Israel an: An der großen Eskalation hat der Iran möglicherweise kein Interesse
Dass die Iraner so lange mit einem Gegenschlag gewartet haben, lässt zumindest hoffen, dass sie an der ganz großen Eskalation kein Interesse haben. Der Iran ist Israel militärisch deutlich unterlegen. Hinzu kommt das gigantische Arsenal der Amerikaner im Nahen Osten, die Israel zur Seite stehen.
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu wäre gut beraten, angesichts der Raketenangriffe kühlen Kopf zu bewahren. Dass die Hisbollah aus dem Südlibanon zurückgedrängt wird, um israelische Bürger nicht zu gefährden, geht als Kriegsziel in Ordnung. Die Bodenoffensive sollte jedoch mit Maß und Ziel erfolgen und die Zahl ziviler Opfer so gering wie möglich halten. Eine umfassende Attacke auf den Iran würde Öl ins Feuer gießen. Es wäre der große regionale Brand, den alle fürchten.
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