Berlin. Terror-Chef Nasrallah starb am Freitag bei einem israelischen Luftangriff in Beirut. Jetzt wurden Details zur Todesursache bekannt.
„Hassan Nasrallah wird nicht länger in der Lage sein, die Welt zu terrorisieren“, das teilte Israels Militär am Samstagmorgen mit, dessen Luftwaffe den Terrorchef am Freitag in Beirut gezielt ausschaltete. Die Hisbollah musste den Tod ihres Anführers am Samstagnachmittag bestätigen. Jetzt werden immer mehr Details zum offenbar „qualvollen“ Tod Hassan Nasrallahs bekannt.
Der Hisbollah-Chef versuchte sich mit seiner Entourage und seinen iranischen Beratern in den bunkerartigen Katakomben der Beiruter Terrorzentrale im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut vor den systematischen Angriffen der israelischen Luftwaffe zu retten.
Dass er keine andere Wahl sah, als sich ausgerechnet in diesen Katakomben aufzuhalten, zeigt, wie massiv Israel die Infrastruktur der Organisation geschädigt hat. Andernfalls wäre es kaum zu einer so riskanten Versammlung vieler Terroristenführer an einem Ort gekommen, schreibt die „Kölnische Rundschau“.
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Hisbollah-Chef im Bunkerstystem seines Hauptquartiers – Tod durch Ersticken
Israels oberster Militär, Generalstabschef Herzi Halevi: „Der Angriff am Freitag wurde lange vorbereitet. Er kam zum richtigen Zeitpunkt und auf sehr scharfe Weise“. Laut Armee-Führung wurden dabei neben Nasrallah mehrere hochrangige Kommandeure der Miliz getötet.
Die Planungen reichen bis zum Libanonkrieg 2006 zurück, berichtet die New York Times. Die israelische Militäreinheit „Unit 2800“ habe seither ihre Abhörmethoden ausgeweitet und in moderne Cyber-Tools investiert, um die Kommunikation der Miliz zu überwachen. Drohnen und Satelliten seien seither vermehrt im Einsatz gewesen, um Hisbollah-Anlagen zu fotografieren, berichtet die US-Zeitung.
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Auch hinter dem mutmaßlich vom israelischen Geheimdienst initiierte Pager-Angriff auf Hisbollah-Kämpfer wird eine jahrelange Planung vermutet. Wie die „New York Times“ berichtet, war dem Geheimdienst nach dem Hamas-Angriff am 7. Oktober der Aufenthaltsort des Hisbollah-Chefs bekannt. Bereits damals sei die Eliminierung geplant gewesen, allerdings vom Weißen Haus untersagt worden.
Handschlag könnte Nasrallah zum Verhängnis werden
Doch wie konnte sich das israelische Militär sicher sein, dass sich Nasrallah an jenem 27. September auch wirklich in seinen Bunkeranlagen im Süden Beiruts aufhielt? Eine entscheidende Rolle spielte wohl ein iranischer Doppelagent, berichtet die Zeitung „Le Parisien“ unter Berufung auf libanesische Quellen. Der Maulwurf habe der israelischen Regierung demnach den genauen Standort verraten.
Dem saudi-arabischen Nachrichtensender Al Hadath könnte Nasrallah ausgerechnet ein Handschlag zum Verhängnis geworden sein. Ein nicht-identifizierter Mann, vermutlich ein iranischer Spion, traf sich demnach mit dem Hisbollah-Chef. Bei der Begrüßung schüttelten sich beide die Hände, wobei der mutmaßliche Spion auf der Hand des Hisbollah-Chefs eine Substanz platziert habe. Diese hätte dann vom israelischen Geheimdienst geortet werden können, berichtet der Sender. Bestätigt wurden die Berichte bislang nicht.
Dass Agenten die Seiten wechseln, scheint allerdings keine Seltenheit: Der ehemalige iranische Präsident, Mahmud Ahmadinedschad sagte in einem Interview, dass 20 iranische Agenten übergelaufen sind. Einer von ihnen sei der Leiter der Spionageabwehreinheit gewesen, der bereits 2021 enttarnt wurde, schreibt unter anderem die „Times of Israel.“ „Der Mann, der die Einheit im Iran gegen Israel befehligte, war ein israelischer Agent“, zitieren verschiedene Medien aus einem CNN-Interview in der Türkei.
Nasrallah: Wie starb der Hisbollah-Chef in seinem Bunker?
Es gibt unterschiedliche Berichte, wie Nasrallahin seinem Bunker ums Leben kam. Laut der israelischen Nachrichtenseite N12 starb der Anführer vermutlich an den Folgen von Erstickung. Offenbar befand er sich an einem Ort ohne Belüftung. Durch die Bomben der Luftwaffe drangen Gase in den Raum ein, in dem er sich befand – und er erstickte an diesen, so N12.
Laut N12 wurde Nasrallahs Leiche „unversehrt, ohne Verletzungen oder Wunden“ aus den Ruinen geborgen. Da angenommen wird, dass die Todesursache des Anführers „Erstickung“ war, wird vermutet, dass der Mann vor seinem Tod Qualen erlitten hatte, hieß es weiter.
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Laut dem Nachrichtensender Al Jazeera wurde die Leiche in ein Krankenhaus in der libanesischen Hauptstadt überführt. Auch hier hieß es, dass bei einer vorläufigen Untersuchung, offenbar keine Anzeichen einer äußerlichen Verletzung an seinem Körper entdeckt wurden.
Das betätigen auch zwei Quellen der Nachrichtenagentur Reuters. Sie geben allerdings ein „stumpfes Trauma“ als Todesursache an. Heißt übersetzt: Der Körper des Hisbollah-Chefs konnte der durch die Explosion ausgelösten Druckwelle nicht standhalten.
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