Berlin. Insbesondere die junge Generation glaubt nicht mehr an die sichere Rente. Sie wendet sich dem Kapitalmarkt zu. Das sollte man fördern.
„Die Rente ist sicher“ – Norbert Blüms berühmtes Zitat löst bei vielen jungen Leuten maximal noch ein spöttisches Lächeln aus. Sicher, die Beitragshöhe und das Rentenniveau sind politische Entscheidungen. Ist hier die „sichere Rente“ gewollt, muss eben der Bundeshaushalt herhalten, um die fehlende Lücke zu schließen. Das Geld wird an anderer Stelle fehlen.
Insbesondere für jüngere Generationen wird die private Vorsorge zunehmend wichtiger. Viele haben das erkannt. Seit der Corona-Pandemie hat sich eine zarte Aktienkultur entwickelt. Im Gegensatz zur Jahrtausendwende, als jeder die Telekom-Aktie haben wollte und beim anschließenden Platzen der Dotcom-Blase ein böses Erwachen erlebte, legen viele junge Sparer heute anders an.
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Altersvorsorge: Junge Generation legt bewusster an – das sollte man fördern
Sie investieren vermehrt mit Sparplänen in breite Fonds und ETF. Selbst neben dem Studium oder der Ausbildung werden 20 oder 50 Euro im Monat abgeknapst und investiert. Sparpläne auf breit gestreute Märkte machen den Vermögensaufbau einfach: Einmal eingerichtet, wird jeden Monat die Summe investiert. Man muss keine Geschäftszahlen verfolgen, seine Aktien nicht umgewichten. Wer daran glaubt, dass die Weltwirtschaft auch in Zukunft wächst, kann investieren.
Eine solche private Altersvorsorge sollte der Staat fördern – gerne auch mit einer Spekulationsfrist, bei der Gewinne nach einigen Jahren steuerfrei werden würden. Es ließen sich Obergrenzen einführen, sodass die Frist nicht dazu führt, Milliardengewinne unversteuert zu lassen. Bisher ist es aber reichlich absurd, dass etwa Zockerei mit Kryptowährungen steuerlich belohnt wird, eine Basisanlage wie der ETF aber nicht. Hier nachzubessern wäre ein Zeichen an all diejenigen, die sich nicht auf die vermeintlich sichere Rente verlassen wollen.
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