Berlin. Nach seinem enttäuschenden Auftritt im TV-Duell könnte sich US-Präsident Biden laut einem Medienbericht aus dem US-Wahlkampf zurückziehen.

Joe Biden denkt offenbar darüber nach, sich aus dem Rennen um die US-Präsidentschaft zurückzuziehen. Das berichtet die „New York Times“ unter Berufung auf einen engen Vertrauten Bidens. Demnach sei Biden bewusst, dass sich seine öffentlichen Auftritte nach dem verkorksten TV-Duell künftig verbessern müssten. Andernfalls sei er nicht in der Lage, die Bürger vor der US-Wahl 2024 von sich zu überzeugen.

Ein Sprecher des US-Präsidenten wies den Bericht der Zeitung umgehend zurück: „Die Behauptung ist absolut falsch“, schrieb Andrew Bates auf dem Kurznachrichtendienst X. Hätte die „New York Times“ dem Weißen Haus mehr als sieben Minuten Zeit eingeräumt, um eine entsprechende Anfrage zu beantworten, hätte man das gesagt.

USA: Zweifel an Joe Biden werden zahlreicher

Nach seinem desaströsen Auftritt beim TV-Duell mit seinem Kontrahenten Donald Trump hatte Biden zunächst versucht, die Reihen hinter sich zu schließen. Forderungen nach einem Rückzug erteilt der 81-Jährige eine Abfuhr. Der Präsident setzte am Wochenende äußerlich unbeirrt seinen Wahlkampf fort. „Ich hatte keinen großartigen Abend, aber ich werde noch härter kämpfen“, sagte er über das TV-Duell. Am Sonntag zog sich der Demokrat zu einem länger geplanten Familientreffen zurück – das Debakel und mögliche Konsequenzen dürften in den Gesprächen mit seinen engsten Vertrauten Thema gewesen sein.

Umfragen zufolge läuft es bisher auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen hinaus. Bidens Auftritt war allerdings ein Fiasko – er verlor den Faden, nuschelte, starrte mit offenem Mund ins Leere und konnte häufig seine Sätze nicht richtig beenden. Nach dem Duell ist in den USA eine Debatte darüber entbrannt, ob der 81-Jährige der richtige Kandidat für die Demokraten ist. „Um seinem Land zu dienen, sollte Präsident Biden aus dem Rennen aussteigen“, schrieb die „New York Times“ in einem Meinungsstück. Auch andere Medien forderten den Demokraten unverhohlen zum Rückzug auf.

lro/dpa