Berlin. Der Hass im Netz auf die ZDF-Fußballreporterin sprengt alle Grenzen. Die Fußballwelt ist heute eine andere. Auch dank der Frauen.
Deutschland besteht bekanntlich aus 80 Millionen Bundestrainern und mindestens die Hälfte davon sind auch semiprofessionelle Fußballkommentatoren. Natürlich haben sie auch eine kritische Meinung zur Qualität der Profis im Gewerbe. Das ist in Ordnung, wenn die Kritik sachlich bleibt.
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Was an Hass und Häme aber derzeit über die erfahrene ZDF-Reporterin Claudia Neumann in den (un)sozialen Netzwerken ausgekippt wird, sprengt alles bisher Dagewesene. Die Beschimpfungen gehen so weit, dass die ZDF-Oberen ihre Kollegin öffentlich verteidigen und darauf hinweisen müssen, dass Kritik zwar erlaubt, aber Hass, Beleidigungen und sexistische Bemerkungen nicht. Schlimm genug, dass es zu einer solchen Erklärung des Senders kommen muss. Diese beschreibt übrigens nur unzureichend, was die 61-jährige Journalistin an Schlägen unter die Gürtellinie tatsächlich aushalten muss, wenn sie kommentiert.
Die Sexisten sollten sich einfach nur schämen
Neumann war eine Pionierin als Fußballreporterin und ebnete in der vielleicht härtesten Männerbastion vielen jungen Frauen den Weg in die Studios und vor die Kameras am Spielfeldrand. Es ist auch ihr Verdienst, dass die TV-Runden beim Fußball heute munterer, kompetenter und weiblicher sind. Wer gelegentlich in die TV-Archive blickt, wird diese Männerwohnheimwelt nicht vermissen.
Für weibliche Kommentatoren gilt natürlich dasselbe wie für männliche: Es gibt gute und weniger gute in ihrem Fach. Die Kompetenz ist aber ganz sicher keine Frage des Geschlechts.
Also: Professionell weitermachen, Claudia Neumann, und nicht beirren lassen! Und die sexistischen Schmutzfinken im Netz sollten sich einfach nur schämen.