Berlin. Amina wurde bei dem Angriff des Irans auf Israel schwer verletzt. Ihre Familie sagt: Es war kein Pech, sondern Schuld der Politik.
Während Israel insgesamt nur geringe Schäden durch den Angriff des Irans in der Nacht von Samstag auf Sonntag erleidet, trifft eine Familie ein schwerer Schicksalsschlag. Amina, 7 Jahre alt, kämpft um ihr Leben – sie ist das einzige schwere Opfer des iranischen Großangriffs. Ihre Familie sagt: Wenn es in Israel nicht so große strukturelle Ungerechtigkeiten geben würde, hätte auch Amina verschont bleiben können.
Ihre Familie lebt gemeinsam mit etwa 300.000 arabischen Beduinen in der Negev-Wüste. Etwa ein Viertel von ihnen wohnt in Dörfern, die von israelischen Behörden nicht anerkannt werden. Ohne die staatliche Anerkennung leiden diese Gemeinschaften seit langem unter einem Mangel grundlegender Infrastruktur wie fließendem Wasser, Abwasserkanälen und Strom. Trotz wiederholter Anfragen an den Staat haben nur wenige von ihnen Zugang zu Luftschutzbunkern.
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Angriff des Irans auf Israel: Es gibt keinen Schutzbunker im Dorf
Das kleine Haus aus Metallplatten von Aminas Familie steht auf einem Hügel im Negev-Dorf al-Fur‘ah, einem recht abgelegenen Gebiet. Als in der Nacht der Iran Raketen auf Israel schoss, hatte die Familie keinen sicheren Ort, um sich zu verstecken. Aminas Bruder Jihad sagte gegenüber der israelischen Zeitung „Haaretz“, dass die Familie durch die Explosionen aufgewacht sei und dass sie das taten, was alle im Dorf in solchen Situationen tun – sich in offenen Gebieten versammeln, da es keine Schutzbunker im Dorf gibt.
„Die ganze Familie ging nach draußen, um sich zu schützen“, sagt Jihad. „Amina ging mit dem Rest der Familie nach draußen, und als sie ins Haus zurückkehrte, wurde sie von einem Raketensplitter getroffen und brach zusammen.“ Der Splitter durchbohrte offenbar das dünne Blechdach des Hauses.
Aminas Bruder Ismail sagt der „New York Times“, er habe sich auf die Suche nach einem Auto gemacht, das sie in das nächste Krankenhaus brachte. Dorthin dauert die Fahrt jedoch mehr als 40 Minuten – auf einer holprigen, kurvenreichen Straße, die an einigen Stellen sogar mal ganz verschwindet und an anderen von Kamelen überquert wird.
Aminas Bruder: Das, was passiert ist, ist kein Pech
„Wir hätten hier Schutzräume bauen können“, sagt Ismail. Das, was Amina passiert ist, sei kein Pech. „Es ist Teil einer Politik“, sagt er. „Wir können nichts tun.“ Das Haus der Familie liegt nicht weit von einer Militärbasis, die laut Berichten ein Ziel des iranischen Angriffs war und laut israelischen Behördenangaben nur leicht beschädigt wurde.
Der Vater des Mädchens, Mohammad, wacht derweil am Krankenhausbett seiner Tochter. Amina – die jüngste seiner 14 Kinder – „lacht gerne und hat immer Spaß“, sagt Muhammad gegenüber der „New York Times“. Die Zweitklässlerin sei eine gute Schülerin mit einer „starken Persönlichkeit“, fügt er hinzu. Nicht immer höre sie deshalb auf ihre Lehrer. Und sie liebe es, zu zeichnen.
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