Berlin. Der Meeresspiegel steigt laut Nasa immer stärker – und vor allem schneller, extremer als angenommen. Houston, haben wir ein Problem?
Die Nasa schlägt Alarm. Die US-Weltraumbehörde in Houston hat auf ihrer Internetseite davor gewarnt, dass der Meeresspiegel bis 2050 um 20 Zentimeter steigen wird.
Das ist viel mehr als bisher angenommen. Die Folgen könnten katastrophal sein. Die Zahl der Überschwemmungen würde weltweit steigen.
2023 schlug El Niño zu
2023 stieg der Meeresspiegel im Durchschnitt um 0,76 Zentimeter. In so kurzer Zeit ist es ein relativ großer Sprung. Zum Vergleich: fast viermal so stark wie zwischen 2021 und 2022. Da waren es 0,21 Zentimeter.
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Die Ursache dafür ist nicht die Erderwärmung oder der Klimawandel, sondern hauptsächlich das Wetter-Phänomen El Niño. Das tritt in unregelmäßigen Abständen, im Schnitt alle vier Jahre, ein. Dann ändern sich die Meeresströmungen.
Verstärkt der Klimawandel die Folgen?
Das Wasser des Pazifischen Ozeans wird ungewöhnlich warm, zuerst im östlichen Pazifik. Die Gegenentwicklung ist „La Niña“. Dann wird dem Meer Wasser entzogen, das als Regen über das Land fällt, in der Folge sinkt der Meeresspiegel.
Im Normalfall ist es eine Pendelbewegung. Die Erderwärmung kann die Folgen allerdings verstärken, bei El Niño beispielsweise mit mehr Dürreperioden sowie Hitzewellen. Tendenziell wird El Niño stärker und La Niña schwächer.
Die Daten der letzten 30 Jahre zeigen laut Nasa, dass der Meeresspiegel seit 1993 im Endergebnis um etwa 9,4 Zentimeter gestiegen ist. Der Anstieg hat sich allerdings beschleunigt.
Der Trend ist besorgniserregend
Der jährliche Anstieg hat sich von 0,18 Zentimeter im Jahr 1993 auf aktuell im Schnitt 0,42 Zentimeter pro Jahr mehr als verdoppelt. Langzeitdatensätze wie die 30-jährige Satellitenaufzeichnung ermöglichen es der Nasa, zwischen kurzfristigen Auswirkungen auf den Meeresspiegel wie El Niño und Trends zu unterscheiden, so der Nasa-Meeresforscher Ben Hamlington, „die uns Aufschluss darüber geben, wohin sich der Meeresspiegel bewegt“.
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